Hildorado: Bauarbeiten am Beckenrand

Stadtwerke bringen das Hildorado auf Vordermann. Bis zum 22. Juni muss alles fertig sein.

Hilden. Das Hildorado ist geschlossen. Wer sich dem Haupteingang nähert, sieht den Grund: Mehrere Wagen von Handwerkerfirmen parken vor dem Hallenbad am Holterhöfchen, zwei Mitarbeiterinnen der Stadtwerke spritzen mit Wasserschläuchen die großen Fußmatten des Eingangsbereiches ab. „Man denkt immer, Fachangestellte für Bäderbetriebe laufen nur am Beckenrand entlang“, sagt Sabine Müller von den Stadtwerken, die das Hildorado betreiben.

Zwölf Tage bleiben die Türen des Bades für die 200 000 Euro teure Generalwartung geschlossen. „Das ist die Zeit, die wir brauchen, um das Wasser aus den Becken zu lassen, sie zu reinigen und gegebenenfalls Fliesen zu reparieren, neues Wasser einlaufen zu lassen und es zu erwärmen“, sagt Ingo Paßenheim, Centerleiter Bäder bei den Stadtwerken: „Das nennen wir den kritischen Pfad. Danach richtet sich, wie lange wir für alles andere haben.“

Und das ist viel: Zwölf Angestellte der Stadtwerke und Mitarbeiter von zwölf Fremdfirmen arbeiten seit Montag in allen Bereichen des Bades. Im Saunabereich wurden Waschbecken ausgetauscht und Fliesen erneuert. „Routineschäden, wegen der hohen Luftfeuchtigkeit“, sagt Betriebsleiter Willi Laumen, der seit der Eröffnung des Hallenbades vor 20 Jahren dabei ist.

Im Eingangsbereich ist die Holzverkleidung der Decke stellenweise aufgesägt, dort werden Heizungsrohre ausgetauscht. Am offensichtlichsten werden die Arbeiten aber im Schwimmbereich. Fast alle Becken sind leer, stattdessen liegen Kabel auf dem Boden, Staub und Maschinenlärm erfüllen den hohen Raum.

Mitten im Lehrschwimmbecken ist ein zwölf Meter hohes Gerüst aufgebaut: „Ein Statiker überprüft die tragenden Holzbalken. Außerdem werden sie auf Fäulnisspuren, Schädlingsbefall und Feuchtigkeitsgehalt untersucht“, sagt Laumen — bisher gab es keine Beanstandungen. Im Freizeitbecken werden 200 Quadratmeter Knopfmosaik neu verfugt, das Babybecken hat einen komplett neuen Boden erhalten.

Die größten Aufgaben liegen in diesem Jahr allerdings verborgen im Keller. Die Schwallwasserbehälter werden erneuert, zwei große Auffangbecken mit verputzten Innenwänden. In ihnen landet das Wasser, das an allen Becken über den Rand schwappt. Im Keller wird es aufbereitet und wieder eingeleitet. In diesen Tagen werden die Innenseiten der Behälter mit 2000 Bar Wasserdruck abgestrahlt und dann neu verputzt.

Außerdem hat das Hildorado einen neuen Rechner bekommen. Der steht ebenfalls im Keller und besteht aus 15 Metern Schaltschränken. „Damit wird das Bad vollautomatisch betrieben“, sagt Paßenheim. Für das 20 Jahre alte System gab es keine Ersatzteile mehr. Die Verkabelung des neuen Rechners dauerte drei Wochen und stellte die Mitarbeiter vor eine Herausforderung. „Wir haben eine Woche vor der Schließung angefangen. Noch eine Woche länger zu schließen, wäre zu teuer geworden. Diese Woche war die Hölle. Wir mussten alles von Hand betreiben, wie in der Steinzeit“, sagt Laumen. Ab Samstag, 22. Juni, ist das Hildorado wieder geöffnet.

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