Interview Daniel Uebber „Es besteht keine grundlegende Gefahr“

In Solingen sind Kinder von Unbekannten angesprochen worden. Hildener Grundschulen thematisieren das im Unterricht. So reagiert die Polizei im Kreis Mettmann.

 Daniel Uebber ist Sprecher der Polizei im Kreis Mettmann.

Daniel Uebber ist Sprecher der Polizei im Kreis Mettmann.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

In Solingen verstärkt die Polizei ihre Präsenz vor Schulen, weil dort Unbekannte Kinder angesprochen haben sollen. Die Beamten haben mehrere Fälle bestätigt. Auch in Hilden haben die Grundschulen reagiert, das Thema im Unterricht behandelt und noch mal das richtige Verhalten erklärt. Behördensprecher Daniel Uebber erklärt, wie die Polizei im Kreis Mettmann auf die Situation reagiert.

Herr Uebber, was macht die Polizei, wenn sie von solchen Vorfällen erfährt?

Daniel Uebber: Auch im Kreis Mettmann kommt es immer wieder einmal vor, dass besorgte Eltern darüber berichten, ihre Kinder seien auf dem Schulweg von verdächtigen Personen angesprochen worden. Kommt es zu einem solchen Bericht an die Polizei, gehen wir immer nach dem gleichen Schema vor. Wir suchen einerseits das Gespräch mit den Eltern und dem Kind und klären auf: Niemals in fremde Autos einsteigen oder mit einem Fremden mitgehen! Allerdings betonen wir auch, dass es nicht verboten ist, dass Erwachsene Kinder ansprechen – nicht immer steckt eine kriminelle Absicht dahinter.

Wie sollte die Schule reagieren?

Uebber: Der Schule raten wir, dass sie sich an die Eltern der Klasse wenden und ebenfalls aufklären.

Welche konkreten Maßnahmen hat die Polizei im Kreis Mettmann nach den Vorfällen in Solingen ergriffen?

Uebber: Wir als Polizei erhöhen bei einem solchen angeblichen Vorfall tatsächlich die Präsenz im Umfeld von Schulen – vermeintliche Vorfälle in Solingen haben aber keinen Einfluss auf Schulen in unserem Zuständigkeitsbereich. Zudem müssen wir betonen, dass wir bei dem vermeintlichen verdächtigen Ansprechen von Kindern in der Vergangenheit so gut wie nie eigene Feststellungen hinsichtlich verdächtiger Personen erlangen konnten. Daher lautet unser Fazit: Wir nehmen solche Berichte ernst und gehen dem als Polizei auch nach, wir warnen aber gleichzeitig auch vor einer Panikmache: Es besteht keine grundlegende Gefahr für Kinder auf dem Schulweg durch verdächtige Personen.

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