Hilden plant ein neues Stadtviertel

Der Fachausschuss stimmte jetzt dem Bebauungsplan für den Bereich Walder Straße/ Kirchhofstraße zu.

Hilden plant ein neues Stadtviertel
Foto: Schmidt

Hilden. Die Walder Straße zwischen Busbahnhof Gabelung und St.-Josefs-Krankenhaus ist mit villenartigen Häusern im Stil des Historismus und Jugendstil bebaut. Dazwischen finden sich eine etwas heruntergekommene, ehemalige Tankstelle, ausgedehnte Schuppen und Garagen sowie einige schicke Neubauten.

Für Stadtplaner eine der interessantesten Ecken Hildens. Denn das Areal bietet viel Entwicklungspotenzial und liegt nur ein paar Schritte von der Fußgängerzone (obere Mittelstraße) entfernt. Bereits vor 16 Jahren hatte der Stadtrat beschlossen, für den Bereich zwischen St.-Josefs-Krankenhaus, Walder- und Kirchhofstraße einen Bebauungsplan aufzustellen. Sieben Eigentümer sind beteiligt. Deshalb bedurfte es vieler Gespräche, um einen Konsens zu finden. Der scheint jetzt gefunden worden zu sein. Die Verwaltung stellte im Stadtentwicklungsausschuss einen Entwurf vor, wie eine Bebauung aussehen könnte. Auch die Politik stimmte einhellig zu (die Grünen enthielten sich der Stimme).

Allerdings muss das Planungsamt noch mit der Grundstücksgesellschaft der Stadtwerke über ein Grundstück weiter verhandeln. Es ist bislang lediglich als Parkplatz vorgesehen. Kevin Buchner (SPD), Marion Buschmann (CDU), Susanne Vogel (Grüne) und Friedhelm Burchartz (Allianz) wünschen sich dort Wohnungen und baten um einen „Alternativ-Vorschlag“. Das ist geplant: Im Hinterland der Kirchhofstraße neben der Polizeiwache sind vier Doppelhäuser vorgesehen. Die Stadtwerke sollen dort zehn zusätzliche Parkplätze erhalten — und eine Straße zum Krankenhausgelände. Die Gewerbebetriebe im Hinterland der Kirchhofstraße 17-19 haben Bestandsschutz.

Peter Stuhlträger, Planungsamtsleiter

Auf dem Grundstück neben der Polizeiwachen (heute als Parkplatz genutzt) soll an der Kirchhofstraße ein Wohnhaus mit maximal drei Geschossen errichtet werden. Ebenso entlang der Walder Straße. Der Neubau soll 16 Meter Abstand zu den Häusern Walder Straße 2 bis 10 halten. Sie sind keine Denkmale, haben aber erhaltenswerte Fassaden. Im Hinterland sind zwei weitere Mehrfamilienhäuser mit zwei Geschossen (zuzüglich Dach-/Staffelgeschoss) plus Tiefgarage (38 Plätze) angedacht. Insgesamt könnten bis zu 45 Wohnungen sowie vier Einfamilienhäuser gebaut werden. Erschlossen wird das neue Viertel über eine Straße von der Walder Straße aus (Einfahrt neben dem Gebäude Walder Straße 10). Sie ist rund 100 Meter lang und endet in einem Wendehammer.

Das Gebäude Walder Straße 24a mit der denkmalgeschützten Fassade bleibt als eigenständiges Gebäude erhalten. Die Awo Niederrhein hat die ehemalige Walzengravieranstalt Waldeck & Nacke gekauft und lässt sie zu einem Zentrum für Arbeit, Beratung und Freizeit umbauen. „Wenn alle Eigentümer einverstanden sind, könnten in zwei bis drei Jahren die Bagger anrollen“, schätzt Planungsamtsleiter Peter Stuhlträger den Zeitrahmen des Projekts ein.

Für Hilden sei die Entwicklung dieses Areals ein „ganz wichtiges Projekt“. Deshalb werde es trotz aller Rückschläge seit Jahren vorangetrieben. „Wir können dort innenstadtnahes Wohnen ermöglichen“, erläutert Stuhlträger: „Das Projekt wertet zudem die Walder Straße auf. Und mit der neuen Straße können wir drittens vielleicht auch die Kindertagesstätte St. Josefs besser erreichbar machen. Bislang müssen Eltern, die ihre Kinder bringen oder abholen, die Rettungswagen-Zufahrt des Krankenhauses benutzen.“

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