Hilden erzielt Bestnoten für den Nahverkehr

Nach Angaben der Verwaltung erfüllt Hilden die Standards, die der Nahverkehrsplan vorgibt, in nahezu allen Bereich.

Hilden. Was für Laien auf den ersten Blick wie ein mehrfarbiges Linienwirrwarr aussieht, sorgt für ein Lächeln bei Lutz Groll, der im Rathaus für den Bereich Stadtplanung verantwortlich ist. In der Karte ist die Verbindungsqualität des öffentlichen Nahverkehrs innerhalb Hildens und zu den umliegenden Städten dargestellt.

Grüne Kästchen bedeuten, dass der im Nahverkehrsplan für den Kreis Mettmann vorgesehene Standard erfüllt wird, rote Kästchen würden auf Probleme hinweisen. Auf dem Plan, der vor Groll liegt, sind allerdings ausschließlich grüne Quadrate eingezeichnet. „Mit dem 20-Minuten-Takt, den es auf fast allen Linien gibt, sind wir sehr gut aufgestellt“, sagt Groll, der den Stand der Dinge kürzlich dem Stadtentwicklungsausschuss vorgestellt hat.

Im März 2010 hatte der Kreistag beschlossen, mit der Fortschreibung des zweiten Nahverkehrsplanes, der aus dem Jahr 2004 stammt, zu beginnen. In den vergangenen Monaten haben Ingenieurbüros eine Bestandaufnahme in allen kreisangehörigen Städten vorgenommen und die ersten Ergebnisse mit den Planungsexperten aus den Rathäusern und dem Kreishaus diskutiert — so auch in Hilden.

Neben der Verbindungsqualität wurde auch die ÖPNV-Erschließung analysiert. „Dafür wurden zunächst alle relevanten Ziele innerhalb Hildens definiert und in eine Karte eingezeichnet“, beschreibt Groll das Vorgehen.

Dazu zählen Schulen, Freizeit- und Naherholungseinrichtungen, Arbeitsplatzschwerpunkte, aber auch Kranken- und Pflegeeinrichtungen. Anschließend wurden die bestehenden Linien von Bussen und Bahnen eingezeichnet. „Die Standards sehen beispielsweise vor, dass im Zentrumsbereich die nächstgelegene Haltestelle nicht weiter als 300 Meter entfernt sein sollte“, sagt Groll.

In Stadtbereichen, in denen weniger als 1000 Einwohner leben, können es hingegen bis zu 600 Meter sein. „In Hilden ergibt sich somit ein hoher Handlungsbedarf lediglich für den Bereich des Gewerbegebietes Ost, wo unter anderem Quiagen angesiedelt ist“, sagt Groll, der „durchaus schon Ideen“ hat, wie dieser Bereich besser angebunden werden könnte. „Diese möchte ich allerdings zunächst mit der Politik abstimmen“, sagt er.

Mittlerer Handlungsbedarf besteht laut der Analyse unter anderem im nordwestlichen Teil der Nordstadt (Elb, Westring, Schalbruch). Verbessern ließe sich die Situation laut Groll durch veränderte Linienführungen oder andere Anbindungsformen, beispielsweise ein Bustaxi. Der Sachgebietsleiter Stadtplanung sagt aber auch deutlich: „Das muss auch alles finanzierbar sein. Und die Nachfrage muss da sein.“ Man könne nun einmal nicht für einen einzelnen potenziellen Nutzer eine neue Linie einrichten.

Wann der Entwurf des Nahverkehrsplans fertig ist und der Politik vorgelegt werden kann, weiß Groll nicht: „Das liegt in den Händen des Kreises.“ Vom ursprünglich geplanten Zeitablauf sei man jedoch mittlerweile „deutlich entfernt“.

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