Polizei-Aktion in Hilden Bürger lassen ihr Rad spontan codieren

Hilden. · Die Polizei steht regelmäßig auf dem alten Markt und beklebt Räder kostenfrei.

 Polizeihauptkommissar Michael Schindowski codiert ein Fahrrad mit einem Aufkleber.

Polizeihauptkommissar Michael Schindowski codiert ein Fahrrad mit einem Aufkleber.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Ulrich Hörster (72) kam zufällig vorbei. Er wollte eigentlich nur sein Fahrrad von der Reparatur abholen. Doch dann sah er den Stand der Polizei auf dem alten Markt – und wurde neugierig. „Block it“, heißt die Aktion: Auch bei der Polizei spricht man heute Denglisch.

Das Prinzip dieser Aktion ist einfach: Die Polizei befestigt eines Aufkleber mit einen personalisierten Code auf dem Fahrrad. Die Plaketten haben die Form eines Autokennzeichens, sind etwa zehn Zentimeter lang und zwei Zentimeter breit und besonders widerstandsfähig. Sie können nur schwer vom Fahrrad entfernt werden. Dieser Code wird in einer Polizeidatenbank gespeichert. Bei einer Kontrolle können die Beamten sofort feststellen, ob der Fahrer auch der Besitzer ist oder ob das Fahrrad gestohlen wurde. Das soll Diebe abschrecken. Die Codierung ist für Radbesitzer kostenfrei.

Den Kindern sind früher schon mal die Räder gestohlen worden

Eine gute Sache, findet Ulrich Hörster und lässt sein Fahrrad codieren. Der 72-Jjährige hat bereits seine alten Räder kennzeichnen lassen. Nur sein Sportrad hatte noch keinen Aufkleber. „Meinen Kindern wurden früher die Fahrräder gestohlen. Das war ärgerlich. Aber durch die Plakette kann man das vielleicht verhindern.“

Polizeihauptkommissar Michael Schindowski (55) von der Dienststelle Kriminalprävention/Opferschutz, gibt dem Radler recht. Der Code sei eine Hemmung für Diebe. Wenn sie ein codiertes Fahrrad sehen, würden sie abgeschreckt. Das möchte auch Gerhild Becker (63). Sie lässt gerade das Freizeitrad ihres Mannes codieren. Dafür muss man nur den Personalausweis und den Kaufbeleg des Fahrrads mitbringen. Dadurch wird sichergestellt, dass kein gestohlenes Rad legalisiert wird. Dann wird ein Formular ausgefüllt: Größe, Farbe und Art des Fahrrads werden festgehalten. „Viele Leute, denen ein Rad gestohlen wird kennen die Rahmengröße gar nicht“, sagt der Hauptkommissar. Aber wenn das Fahrrad in der Polizeidatenbank gesichert ist, können die Daten immer abgerufen werden. Auch Beate Kirse hofft, dass ihr Fahrrad in Zukunft sicherer ist. Ihrem Sohn wurde schon mal ein Fahrrad gestohlen. „Besonders hat mich geärgert, dass wir ein neues Fahrrad kaufen mussten, und das alte nicht zurückbekommen
haben.“

Sie hofft, ihr codiertes Fahrrad im Falle eines Diebstahls zurück zu bekommen. Denn manche Diebe fahren damit nur ein paar Kilometer und lassen es dann stehen. „Das Fahrrad wird durch den Code in der Datenbank der Polizei gesichert. Wenn ein Fahrrad gefunden wird, kann der Besitzer ermittelt werden“, erklärt Michael Schindowski.

„Je teurer das Rad, desto weniger sollte man es aus den Augen lassen“, sagt ein Mann mit einem modernen Sportrad, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. Ja, er habe Angst um sein schickes Bike, vor allem nachts. Genau deshalb lasse er sein Rad codieren.
Der Termin für die nächste Codieraktion wird in der Zeitung veröffentlicht.

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