Bahnhofsviertel soll bei europweitem Wettbewerb mitmachen Visionäre Architekten sind in Hilden gefragt

Hilden. · Zwischen Poststraße, Bahnhofsallee und Benrather Straße liegt Entwicklungspotenzial.

Da steckt Entwicklungspotenzial: Der Innenbereich zwischen Poststraße/Bahnhofsallee und Benrather Straße ist rund 2,8 Hektar groß.

Da steckt Entwicklungspotenzial: Der Innenbereich zwischen Poststraße/Bahnhofsallee und Benrather Straße ist rund 2,8 Hektar groß.

Foto: RP/Christoph Schmidt

Die Stadt möchte den Innenbereich zwischen Poststraße, Bahnhofsallee und Benrather Straße für das Wohnen erschließen. Denn dafür müssten keine Freiflächen geopfert werden. Vielmehr könnten bereits versiegelte Flächen (Schuppen, Garagen, Gewerbe) aufgewertet und besser genutzt werden.

Bis zu 100 Wohnungen hätten im Innenbereich Platz, schätzt die Verwaltung – sowie eine öffentliche Grünanlage für alle Anwohner. Von dort aus wäre die Innenstadt in zehn Minuten zu Fuß bequem zu erreichen. Das neue Quartier wäre über den Hildener Bahnhof auch gut an das Bus- und S-Bahnnetz angebunden.

Eigentümer verfolgen unterschiedliche Interessen

Problem: Es gibt viele Eigentümer. Und die verfolgen auch noch unterschiedliche Interessen. Deshalb ruht die Planung seit zehn Jahren. Jetzt hat die Verwaltung eine neue Idee, um vielleicht Bewegung in die festgefahrene Situation zu bringen. Die Stadt Hilden soll sich an einem europaweiten Ideenwettbewerb beteiligen. Das würde die Kommune nur 11 000 Euro kosten, weil das Land zugesagt hat, 70 Prozent des Aufwandes zu übernehmen. Im Fachausschuss reagierten die Fraktionen positiv auf diesen Vorschlag. Die Entscheidung fällt im Stadtrat am 12. Dezember.

Der europäische Wettbewerb „Europan 15 – produktive Städte 2“ wendet sich an junge Architekten (bis 40 Jahre) und Büros. „Wir erwarten keine konkreten Vorschläge, sondern Visionen und intelligente Lösungen“, erläutert Planungsamtsleiter Peter Stuhlträger: „Das Projekt gibt uns die Möglichkeit, ganz neue Ideen und Konzepte zu entwickeln, die der schwierigen Gemengelage gerecht werden.“

Beispiel: Der MediTower braucht Stellplätze. Garagenhöfe werde teilweise als Lager genutzt. Kurz vor dem Bahnhof Hilden kommen die Güterzügstrecke und die S-Bahn-Strecke zusammen. Die Eisenbahn-Trasse sorgt für Mobilität, aber auch für Lärm. Die Benrather Straße ist zum Teil Denkmalbereich, aber auch stark befahren. Das sind nur einige der Konflikte, die die jungen Planer lösen müssen.

Für das Projekt namens „Zukunftsquartiere zwischen Rhein und Wupper“ tut sich Hilden mit den Städten Solingen, Ratingen und Wülfrath zusammen.Die Kooperation muss sich bis Anfang 2019 bewerben. Die Ergebnisse der jungen Architekten werden von einer Jury fachmännisch bewertet und im Dezember 2019 international bekannt gegeben. Anfang 2020 werden dann die deutschen Preise vergeben.

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