Hilden Oberstufenzentrum: Bau dauert bis 2021

Hilden. · Eine wasserrechtliche Genehmigung des Kreises ließ auf sich warten. Dadurch verzögerte sich auch die Baugenehmigung. Das Helmholtz-Gymnasium kann den Neubau erst ab Juni 2021 nutzen.

 Das alte Oberstufenzentrum ist vollkommen marode und riecht, wird aber noch gebraucht.

Das alte Oberstufenzentrum ist vollkommen marode und riecht, wird aber noch gebraucht.

Foto: Christoph Schmidt

Von der Verzögerung bei der Fertigstellung erfuhr Schulleiterin Barbara Krieger im Schulausschuss: „Im neuen Schuljahr plant das Schulministerium den Präsenzunterricht als Regelfall unter Corona-Bedingungen. Wir müssen das alte Oberstufenzentrum nutzen – mit Hygiene-Konzept. Wir können auf die Räume nicht verzichten.“

Das 59 Jahre alte Gebäude hat seine Nutzungsdauer längst überschritten und ist entsprechend marode. Die Baustoffe in Wand und Decke dünsten aus. Das ist zwar nicht schädlich, aber ziemlich unangenehm. Es riecht, und die Lüftungsmöglichkeiten sind gleichzeitig sehr eingeschränkt. Gut zehn Jahre hatte die Politik über das sogenannte Kocks-Gebäude diskutiert. 2017 waren sich dann am Ende aber alle Fraktionen im Stadtrat überraschend schnell einig. Sie beschlossen: Das Oberstufenzentrum des Helmholtz-Gymnasiums wird abgerissen und durch einen Neubau daneben ersetzt. Dieser wurde mit 6,4 Millionen Euro deutlich teurer als geplant (5,3 Millionen Euro).

„Das war keine Fehlkalkulation“, stellte Erster Beigeordneter Norbert Danscheidt nach der Sichtung der Angebote auf die Ausschreibung klar. Alle Baufirmen hätten im Moment sehr gut zu tun. Und wenn die Unternehmen einen Auftrag annehmen, ließen sie sich das gut bezahlen. Er könne nicht empfehlen, die Ausschreibung aufzuheben. Bei einer Abweichung von unter 30 Prozent könne ein Bieter die Stadt möglicherweise auf Schadenersatz verklagen. Zum anderen sei nicht davon auszugehen, dass die Stadt bei einer erneuten Ausschreibung ein besseres Angebot erhalten werde.

Auch die Jugendförderung
nutzt den Neubau

Die Politik hat sich für den Entwurf von „bgs-architekten Düsseldorf“ entschieden. Architekt Hendrik Strubl hat ein helles und übersichtliches, zweistöckiges Innenhof-Gebäude mit begrüntem Dach geplant. Der Haupteingang liegt zum Helmholtz-Gymnasium hin, der zweite Zugang zur benachbarten Marie-Colinet-Sekundarschule. Daneben wird auch die städtische Jugendförderung den Neubau nutzen.

Geheizt wird mit Erdwärme. Dazu brauchte die Stadt Hilden eine wasserrechtliche Genehmigung vom Kreis Mettmann. Die benachbarte Marie-Colinet-Sekundarschule hat auch eine Erdwärme-Heizung. „Es musste ausgeschlossen werden, dass sich beide Anlagen negativ beeinflussen“ erläuterte der städtische Gebäudemanager Peter Palitza. Und weil die Genehmigung auf sich warten ließ, verzögerte sich auch die Baugenehmigung der Stadt.

Bei der Ausstattung hatten sich Schulleitung und Eltern statt der geplanten Whiteboards Kreidetafeln gewünscht – was viele Politiker sichtlich überraschte. Für Kreidetafeln müssen Wasseranschlüsse und Waschbecken in den Klassen vorgesehen werden. Mehrkosten: rund 50 000 Euro.

In Corona-Zeiten hat sich das jedoch als Glücksfall erwiesen. So lassen sich die Corona-Hygiene-Standards, die sicher noch eine ganze Weile gelten werden, leichter einhalten. Was die Ausstattung mit Technik und Möbeln kostet, muss noch ermittelt werden. Lehrer und Schüler sollen mit aussuchen.

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