Gymnasium Haan Gymnasiasten holen den (kleinen) Horror nach Haan

Haan. · Die Schüler bringen das Musical „Der kleine Horrarladen“ auf die Bühne.

  Es ist nicht das beste Viertel, in dem sich der Blumenladen befindet: Die Schüler brachten eine schwungvolle Inszenierung auf die Bühne.

Es ist nicht das beste Viertel, in dem sich der Blumenladen befindet: Die Schüler brachten eine schwungvolle Inszenierung auf die Bühne.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Der Saal im CVJM-Vereinshaus ist voll besetzt. Gespannt warten alle darauf, dass der Vorhang sich hebt für die Premiere des Musicals „Der kleine Horrorladen“, das das Gymnasium Haan inszeniert hat. Bevor es aber soweit ist, stimmt zunächst das 25-köpfige Schulorchester mit einem schwungvollen Stück auf den Abend ein. Aus dem „Off“ ertönt eine Stimme, die einen ersten Hinweis auf die Botschaft des Musicals gibt: „Der Widersacher tritt, wie es Widersacher tun, an einem harmlosen Ort auf“.

Zunächst geht es jedoch mit sexy Tänzerinnen in glänzenden Kleidern und der Schulband weiter, die anfangs ein wenig zu laut ist, so dass vom Text des Liedes nicht viel zu verstehen ist. Und dann endlich hebt sich der Vorhang und das Publikum wird mit dem „harmlosen Ort“ direkt konfrontiert. Es ist Mr. Mushniks Blumenladen, der nicht gerade im vornehmsten Stadtteil steht, sondern in „Down Town“, wo die Penner herumlungern und die Streetkids abhängen und mit Graffiti die Wände verschönern.

Zwar kämpft der wunderbar spießige Mr. Mushnik (Niklas von der Fecht) gegen die Kids und die Penner, aber vor allem kämpft er gegen die Insolvenz. Denn der Blumenladen hat keine Kunden und den beiden Bediensteten Audrey und Seymour droht die Entlassung.

Das Publikum feierte die Premiere des Musicals mit großem Applaus

Der etwas schüchterne und nicht sehr selbstbewusste Seymour, gespielt von Can Haque, bringt eine seltsame Pflanze mit, die – einmal ins Schaufenster gestellt – Kunden anzieht. Der erste kauft sofort Rosen für 100 Euro.

Das Problem ist, die Pflanze sieht welk aus und Mr. Mushnik trägt Seymour auf, sie zum Wachsen zu bringen. Das schafft er schließlich, indem er sie mit seinem Blut füttert. Er nennt die Pflanze liebevoll „Audrey Zwo“, weil er heimlich in seine Kollegin verliebt ist. Die Pflanze wächst. Audrey Zwo wird sehr schnell zum Publikumsliebling, denn sie swingt bei den Liedern mit, versucht den Straßenkids in die Hand zu beißen und sorgt für herzhafte Lacher. Vor allem, als sie fast mannsgroß im Blumenladen steht, zuweilen ihre roten Augen öffnet, steht sie eindeutig im Zentrum des Interesses. Denn sie verlangt immer mehr Blut und singt schließlich „Gib’s mir! Ich will Blut!“

Um die Audrey-Pflanzen zum Leben zu erwecken, brauchte es gleich drei Schüler: Pirmin und Birgit Ostertag und Anouk Helluy. Auch Audrey wünscht sich ein „normales Leben“. „Ich träum von einem Häuschen, nur ich und der Toaster und ein lieber Mann.“ Audrey, dargestellt von Lucie Patzelt, singt ihre Träume mit einer beeindruckenden Stimme und bringt das etwas naive Down-Town-Mädchen sehr authentisch auf die Bühne. Das Problem ist ihr Freund. „Seymour ist Idealist und mein Boyfriend ist Sadist“, bringt sie es auf den Punkt. Der Zahnarzt Orin, herrlich aufgeblasen verkörpert von Moritz Oldenburg, kommt mit dem E-Roller angerauscht.

Mit „Der kleine Horrorladen“ ist dem Gymnasium Haan ein kurzweiliges und äußerst vergnügliches Musical gelungen, bei dem Maske, Kostüme und Bühnenbild stimmig harmonieren. Jessica Schlauß leitete nicht nur das Orchester, sondern führte auch Regie, die Gesamtleitung hatte Carola Gabelin inne. Das Publikum feierte die Premiere des Musicals mit begeistertem Applaus.

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