Haan Friedensheim-Senioren sind entlastet

Haan. · Gute Nachrichten für die Bewohner des Altenzentrums Friedensheim: Die Einrichtung – vertreten durch die Theodor-Fliedner-Stiftung – hat jetzt in einem außergerichtlichen Vergleich auf ursprünglich geforderte Nachzahlungen zu den Investitionskosten in Höhe von mehr als 350 Euro pro Monat für einen Zeitraum von bis zu 26 Monaten verzichtet.

 Versammlung der Interessengemeinschaft Friedensheim (IGF): Heinz Kurtz, Markus Sutorius (Referent Recht der Bundesinteressenvertretung für alte und pflegebetroffene Menschen) und Rolf Brockmeyer (v.l.) erörtern die Sachlage.

Versammlung der Interessengemeinschaft Friedensheim (IGF): Heinz Kurtz, Markus Sutorius (Referent Recht der Bundesinteressenvertretung für alte und pflegebetroffene Menschen) und Rolf Brockmeyer (v.l.) erörtern die Sachlage.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Das bedeute im Einzelfall bis zu 9100 Euro, die nicht gezahlt werden müssen.

Initiative ist nach zehn
Monaten an ihrem Ziel

Darüber hinaus sollen gegebenenfalls zu viel gezahlte Investitionskosten vom Friedensheim zurückgezahlt werden, hieß es. „Ich denke, dies ist ein Ergebnis, das sich vor dem Hinblick stetig steigender Pflegekostenbeiträge, die Bewohner beziehungsweise Angehörige tragen müssen, sehen lassen kann“, betont Rolf Brockmeyer. Der Mitbegründer der Interessengemeinschaft sieht sich und seine Initiative damit „nach zehn Monaten intensiver Arbeit am Ziel“.

Danach hatte es seinerzeit keineswegs ausgesehen, als sich zur Gründerversammlung im September vergangenen Jahres 72 Betroffene in „Moni’s Jägerhaus“ in Erkrath zusammenfanden.

Damals war die Aufregung enorm, denn die Forderungen machten einen durchaus nachhaltigen Eindruck: Der Betreiber des Friedenheims, die „Theodor-Fliedner-Stiftung“, hatte im Sommer 2019 Angehörige der Bewohner schriftlich informiert, dass Umbaumaßnahmen an den Gebäuden zwischen 2013 und 2017 Investitionskosten verursacht hätten, die nun über eine Erhöhung der Mieten von den Bewohnern zu erstatten seien. Dabei ging es um Mehrkosten von bis zu 100 Prozent, rückwirkend bis September 2017. Rolf Brockmeyer und Heinz Kurtz, die Vorsitzenden der Interessengemeinschaft, gaben ebenso wie Berater Markus Sutorius die Devise aus: „nicht zahlen“.

Bereits Anfang Oktober hatte die IGF das Gespräch mit der Fliedner-Stiftung gesucht, um eine Einigung zu erzielen. Doch die schlug stattdessen eine Versammlung aller Beteiligten vor. Der Termin Mitte Oktober im Altenzentrum musste jedoch abgebrochen werden – wegen „tumultartiger Stimmung“, wie es damals hieß. Es folgte ein Angebot, demzufolge die Bewohner des Friedensheims nur noch 50 Prozent der ursprünglichen Kosten hätten bezahlen müssen. Doch die IGF blieb hart. Jede Zahlung sei ein Einknicken vor den unzulässigen Forderungen, hieß es. Und Sutorius warnte: „Wenn Sie bezahlen, geben Sie Ihr Einverständnis und können sich das Geld nicht mehr zurückholen“.

Mit dem Vergleich endet auch diese Sorge. In einem Schreiben der Heimleitung an die Bewohner des Friedensheims vom 28. April wird ausdrücklich die Rückerstattung zu viel gezahlter Beträge zugesichert.

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