Hitze und Dürre in Haan Neue Wassersäcke tränken Bäume

Haan. · Andere Orte nutzten die Technik bereits. Die CDU will sie jetzt auch in Haan etablieren.

 So wie hier erfolgte bisher die klassische Bewässerung der Bäume: mit dem Schlauch.

So wie hier erfolgte bisher die klassische Bewässerung der Bäume: mit dem Schlauch.

Foto: Feuerwehr Jüchen

Wer nach Deutschlands beliebtestem Kurort sucht, landet unweigerlich bei Bad Kissingen – zumindest lautet das Ergebnis einer Emnid-Umfrage so. Zu den optischen Aushängeschildern des bayerischen Staatsbades zählt dabei auch ein etwa zwei Hektar großer Kur- und Rosengarten. Die Bäume, die dieses Gebiet umfassen, werden jetzt mit einer ganz besonderen Technik vor Hitzeschäden geschützt.

So genannte Wassersäcke sorgen dafür, dass Gießwasser nicht unkontrolliert abläuft, sondern tatsächlich die Baumwurzeln versorgt – und nicht das umliegende Erdreich.

Genau diesen Effekt will sich die Haaner CDU jetzt auch für die Bäume im Gebiet der Gartenstadt zu Nutze machen. In einem Antrag für den Fachausschuss Suva (Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr) erteilten die Christdemokraten der Stadtverwaltung jetzt einen Prüfauftrag. Der beinhaltet unter anderem, den Einsatz von Bewässerungssäcken zu
untersuchen.

Gießwasser versorgt die
Wurzeln und nicht das Erdreich

Das System ist dem in Bad Kissingen ähnlich: Wassersäcke mit unterschiedlichem Volumen (beispielsweise 100 Liter) werden um die Bäume gelegt und mit einem Reißverschluss geschlossen. Das Wasser sickert Stunde um Stunde kontinuierlich in den Boden. Dadurch erhält das Wurzelsystem verlässliche Feuchtigkeit und kann mehr aufnehmen als wenn die gleiche Menge mit einem Schlauch auf das Gelände gespritzt würde.

„In Anbetracht der tropischen Temperaturen in diesem Sommer, der Personalkapazität des Haaner Bauhofes und dem aktuellen Bewässerungsbedarf gerade der neu gepflanzten Bäume regen wir als CDU-Fraktion an, den Einsatz dieser Bewässerungssäcke zu prüfen“, erläuterte Fraktionsvize Rainer Wetterau jetzt. Durch das gezielte Befüllen könne unter Umständen viel Zeit und Wasser gespart werden. „Und gut für unser Stadtklima wäre es allemal.“

Auch andere Kommunen in Nordrhein-Westfalen haben den Weg bereits erfolgreich beschritten: Wuppertal, Meerbusch und Hünxe beispielsweise benutzten die Wassersäcke. In anderen Bundesländern sind sie sogar schon länger im Einsatz. Ein Sprecher der Stadt Herford sagte jetzt, er sei sehr zufrieden mit dieser Technik. Sie sei zeitsparend und sehr effektiv.

Es ist praktisch, dass die Säcke wiederverwendbar sind

„Das Schöne an den Säcken ist, dass sie wiederverwendbar sind“, betont Wetterau. Das bestätigen auch viele der bisher beteiligten Städte. Mutwillige Beschädigungen seien übrigens bisher undglücklicherweise nur selten vorgekommen. In zwei Fällen wurden die Wasserbehälter allerdings von Ratten angenagt.

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