Haan Haaner Kirmes soll klimaneutraler werden

Haan · Der Runde Tisch für Klimaschutz sucht weitere Mitstreiter, die Ideen entwickeln. Ende des Monats wird das Integrative Klimaschutzkonzept vorgestellt.

 Nicht nur die Haaner hoffen, dass die traditionelle Kirmes in diesem Jahr wieder stattfinden kann.

Nicht nur die Haaner hoffen, dass die traditionelle Kirmes in diesem Jahr wieder stattfinden kann.

Foto: Ralf Geraedts

Ziemlich genau zwei Jahre ist es nun her, dass der Runde Tisch Klimaschutz (RTK) der Gartenstadt Haan zum ersten Mal tagte. Damals fanden sich so viele interessierte Bürger im Ratssaal ein, dass spontan Stühle dazugestellt werden mussten.

Seitdem ist viel passiert: Tolle Ideen wurden für eine klimafreundliche und -neutrale Gartenstadt entwickelt und zu Papier gebracht, inmitten einer wütenden Pandemie und digitalen Zusammenkünften auf Distanz. Die Ideen sind mittlerweile in das Integrierten Klimaschutzkonzept (IKK) eingeflossen, das kurz vor seiner Finalisierung steht und Ende des Monats in digitaler Form der breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden soll.

Zwei Jahre lang gab
es knallharte Theorie

Doch nach zwei Jahren knallharter Theorie geht so manchem engagierten Mitwirkenden – so scheint es zumindest – die Luft aus. In den Arbeitsgruppen, die sich schon von Beginn an unterschiedlich stark ausbildeten, scheint es an der einen oder anderen Stelle zu stagnieren.

„In unserer AG sind wir ein wenig zerflossen“, bekundete etwa Alexander Krüger in der jüngsten Sitzung des RTK. Er sei mittlerweile alleine in der AG Klimabildung. Ein ähnliches Schicksal hat auch die AG Abfall ereilt. Aufgeben wolle man die Gruppen nicht, weil sie in den Augen der noch Übriggebliebenen wichtig seien, aber wie wäre es mit einem Zusammenschluss?

Deutlich mehr Zuspruch erfuhr der Vorschlag von Andreas Rehm, der die beiden verbliebenen Mitglieder der beiden Gruppen einlud, sich in andere AGs einzufügen, wo die Themen Abfall und Klimabildung ohnehin tangiert würden.

Haans Klimamanagerin Janine Müller will ihrerseits erneut die Werbetrommel rühren, um weitere Mitstreiter zu finden, denn auch wenn der RTK schon eine ganze Menge guter Arbeit geleistet habe, am Ende sei man noch nicht, wie die anderen AGs berichteten.

Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Baulicher Klimaschutz und Energieversorgung etwa hätten sich in der jüngsten Vergangenheit mit den Vertretern des Schaustellerverbandes getroffen, um zu eruieren, wie sich die beliebte Haaner Kirmes klimafreundlicher gestalten lasse, hieß es. Gesprochen wurde auch darüber, wie die Besucher künftig zur Haaner Kirmes kommen würden, sowie die Neuorganisation der Kirmes im Zuge einer klimafreundlichen Umgestaltung des Marktplatzes. „Wir wollen die Kirmes nicht verkleinern, sondern gerne anders sortieren, damit wir beispielsweise den Marktplatz für den Klimaschutz optimieren können“, erklärte Gruppensprecher Marek Kasper. Zuspruch erhielt er von den Anwesenden.

Ein weiteres Thema, das die AG angehen will, ist die Überlegung, brachliegende Flächen mit Photovoltaik-Anlagen auszurüsten, um Solarenergie zu generieren. Im Zuge des Ukrainekriegs und der damit verbundenen Energiepreisexplosion seien Freiflächen-PVs ein Baustein von vielen, um die energetische Unabhängigkeit von Russland zu erreichen, bekundeten Anwesende der Runde.

Die AG Grünfläche und Begrünung wiederum brachte die Rasenflächen im Park am Ende der Königstraße sowie des Karl-August-Jung-Platzes als potenzielle Staudenfläche oder Wildblumenwiese ins Gespräch. „Das würde die Biodiversität erhöhen“, erklärte AG-Sprecher Sascha Bornträger. Auch mit der Fassadenbegrünung wollen sich die Mitglieder in den kommenden Wochen noch näher beschäftigen.

Dem Thema „Pocket Parks“, also kleine grüne Freiräume mitten in der Stadt, wolle man sich ebenfalls widmen.

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