Haan Gemischte Gefühle beim Innenstadtkonzept

Haan. · Die rund 200 anwesenden Bürger hielten bei der Informationsveranstaltung der Stadt ihre Kritik nicht zurück. Unter anderem stieß der Plan Beete im Park Ville d’Eu einzufrieden auf Widerstand.

 Mehrere Hochbeete sollen dem Alten Kirchplatz aufwerten. Die Fundamente der alten Kirche sollen durch Lichtbänder in den Blick gerückt werden.

Mehrere Hochbeete sollen dem Alten Kirchplatz aufwerten. Die Fundamente der alten Kirche sollen durch Lichtbänder in den Blick gerückt werden.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die Stadt wollte allen interessierten Bürgern einen aktuellen Überblick über das Integrierte Handlungskonzept Innenstadt geben und die Konzepte für den Park Ville d’Eu und den Alten Kirchplatz vorstellen. Geht man nach der Zahl der Teilnehmer, war die Veranstaltung ein voller Erfolg. Mehr als 200 Besucher füllten die Sitze im Sparkassen-Forum, für viele blieb nur noch ein Stehplatz übrig. Großes Interesse – das bedeutet aber nicht gleichzeitig Zustimmung zur Planung, die Boris Salazar und René Rheims vom Planungsbüro Kraftraum am Mittwoch vorstellten.

Da war viel von Aufwertung die Rede, einheitlichen Lichtkonzepten, Beibehaltung des Bodenbelags und beispielsweise Einfriedung der Beete im Park Ville d’Eu. „Dann ist das Weinfest tot“, kommentierte ein Zuschauer indes sofort: Man könne direkt drei Notarztwagen bereitstellen, die die Verletzten aus den Beeten holten, hieß es.

Fundamente am Alten Kirchplatz sollen beleuchtet werden

 Besucher der Information zum Innenstadtkonzept sehen das Weinfest im Park Ville d’Eu (hier das Fest 2018) in Gefahr, sollte das Vorhaben umgesetzt werden, die Blumenbeete mit festen Einfassungen zu versehen.

Besucher der Information zum Innenstadtkonzept sehen das Weinfest im Park Ville d’Eu (hier das Fest 2018) in Gefahr, sollte das Vorhaben umgesetzt werden, die Blumenbeete mit festen Einfassungen zu versehen.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Der Alte Kirchplatz wiederum soll künftig mit Hochbeeten versehen werden, die die Aufenthaltsqualität steigern sollen. Ein Lichtband in Bodenbelag soll die im Boden verborgenen Fundamente der Kirche aus dem Jahr 935 (sie sind ein Bodendenkmal) stärker in Szene setzen. Kleinere Beleuchtungstelen werden durch einheitliche große ersetzt.

Zu kompliziert und störungsanfällig erschien manch einem der Gäste das Lichtbandkonzept. Andere Beklagten, es sei noch immer kein attraktiver Standort für die Wasserfall-Kunstskulptur gefunden. Und allen voran standen die Stadtwerke in der Kritik, die am Alten Kirchplatz eine Schotterwüste geschaffen hätten. Wie das denn bitteschön zur Aufwertung des Platzes passe, wollten einige wissen. Antwort vom Podium: „Das hat uns ehrlich gesagt auch erstaunt.“

Grundsätzlich wurde von der Mehrheit begrüßt, dass der Gestaltungsprozess nun allmählich in Gang kommt, auch wenn es noch jede Menge Verbesserungsvorschläge gibt. Mit Förderbescheiden des Landes zur Finanzierung wird bis zum Sommer gerechnet.

Die Umsetzung des Integrierten Handlungskonzept werde fünf bis sieben Jahre in Anspruch nehmen, hieß es 2015 beim Beschluss, sich auf den Weg zu machen. Teilbereiche wurden festgesetzt, um keine Maßnahme zu groß werden zu lassen.

Mit Förderentscheid des Landes wird bis zum Sommer gerechnet

Bei einer ersten Innenstadtkonferenz konnten Bürger damals sagen, was ihnen in ihrem Haan gefällt, was weniger sein sollte und was ihnen in der Stadt fehlt. Dabei wurden viele Punkte zusammengetragen. Stadtplaner entwickelten sehr plakativ Bilder, die festgestellten Räumen – zum Beispiel Neuer Markt, Rathauskurve, Windhövel oder Grünflächen mal ein anderes Gesicht gaben.

Die Planskizzen können noch bis zum 24. Mai im Bau-und Planungsamt eingesehen werden.

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