Haan Friedensheim: Mehr als 70 Bürger gründen Interessengemeinschaft

Haan · Die IGF will sich gegen die Investitionskosten-Erhöhung wehren.

 Gabriele Furthmann, Monika Kurtz, Klaus Furthmann und Heinz Kurtz (v.l.) tauschen sich über die Rechnungen aus.

Gabriele Furthmann, Monika Kurtz, Klaus Furthmann und Heinz Kurtz (v.l.) tauschen sich über die Rechnungen aus.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

. „Wir waren überrascht, wie viele Teilnehmer da waren“, berichtet Rolf Brockmeyer. Mehr als 70 Personen trafen sich zur Gründerversammlung der Interessengemeinschaft Friedensheim (IGF) in Moni’s Jägerhaus in Erkrath. Rolf Brockmeyer und Heinz Kurtz organisierten das Treffen, um möglichst viele, von der Investitionskosten-Erhöhung im Haaner Friedensheim Betroffene zu informieren und sie in einer Interessengemeinschaft zu gruppieren.

Im Juli verkündete die Einrichtungsleitung des Seniorenzentrums Friedensheim eine rückwirkende „Erhöhung des Entgelts aufgrund gestiegener betriebsbedingter Investitionskosten“ an. Den Bewohnern wurden daher Nachzahlungen von monatlich 351,66 Euro bis zum September 2017 sowie zukünftig monatlich als Erhöhung in Rechnung gestellt (die WZ berichtete).

Ein Fachmann informierte
über die rechtliche Situation

Doch dagegen wehrten sich die Betroffenen, widersprachen der Zahlungsforderung, organisierten sich in kleinen Gruppen und gründeten schließlich die IGF. Über die rechtliche Situation informierte bei der Gründerversammlung Markus Sutorius von der Bundesinteressensvertretung für alte und pflegebetroffene Menschen (BIVA-Pflegeschutzbund), ein eingetragener Verein. Seine Empfehlung an alle Beteiligten: Nicht zahlen. Unter Anleitung von Brockmeyer und Kurtz einigte sich die IGF auf eine gemeinsame Agenda: „Ein klares nein für die Nachzahlung der Investitionskosten und ein klares nein für die künftige Erhöhung der Investitionskosten“, so Brockmeyer. Alle Anwesenden hätten bereits der Zahlungsforderung widersprochen – eine Rückmeldung des Friedensheims stehe noch aus. Ferner suche die IGF jetzt das Gespräch mit den Verantwortlichen des Friedensheims oder der Theodor-Fliedner-Stiftung. „Es ist nur fair, erst einmal die Kommunikation zu suchen“, erklärt Brockmeyer.

Von ihren Forderungen werde die IGF jedoch nicht abweichen. Die Beteiligten sehen sich im Recht und widersprechen daher klar der Kostenerhöhung in ihrer Form. Eine Musterfeststellungsklage sieht Brockmeyer nur als zweiten Weg in Betracht – „dann aber bis zum bitteren Ende“.

Mit Spannung warten die Betroffenen zudem auf eine Rückmeldung vom Kreis. Der Chef der CDU-Kreistagsfraktion, der Haaner Kreistagsabgeordnete Klaus-Dieter Völker, hatte die Kreisverwaltung um eine „detaillierte Auskunft über diese höchst unerfreulichen Vorkommnisse“ gebeten. Diese wurde für die nächste Sitzung des Sozialausschusses (16. September) zugesichert.

Betroffene können Kontakt zur neugegründeten IGF aufnehmen

Betroffene der Investitionskostenerhöhung, können weiterhin Kontakt zu den Vertretern und Organisatoren der IGF aufnehmen und der IGF beitreten. Kontakt ist möglich per E-Mail sowie unter Telefon 02104/40141 (Heinz Kurtz) oder 0173/5493432 (Rolf Brockmeyer). capf

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort