Grünes Licht für Grundschulneubau

Zwei Ausschüsse stimmen dem Plan für Gruiten zu. Doch eigentlich ist kein Geld für das Projekt vorhanden.

Grünes Licht für Grundschulneubau
Foto: Simone Bahrmann

Bildungs- und Jugendhilfeausschuss haben am Mittwochabend in einer gemeinsamen Sitzung grünes Licht gegeben, um die Planungen für den Neubau der Grundschule Gruiten voranzutreiben. Diese Entscheidung fassten die Politiker unter dem Beifall anwesender Eltern, allesamt in blaue T-Shirts gekleidet Dennoch bleibt Unsicherheit: Geld für das Projekt hat die Stadt Haan zurzeit nicht.

Was haben die Ausschüsse genau beschlossen? Nach langer Diskussion haben die Politiker einer von vier Planungsvarianten den Vorzug gegeben. Für die günstigste Variante waren Kosten von 2,6 Millionen Euro, für die teuerste 3,5 Millionen angesetzt. Marcus Weikämper, Leiter der Gemeinschaftsgrundschule Gruiten, sprach sich klar für eine Variante aus, die die Gebäude kompakter als bisher zusammenfasst, zugleich aber eine günstigere Raumaufteilung schafft. „Nur sie ist praktikabel“, sagte Weikämper. Diese Variante ist die teuerste. Und Astrid Schmidt vom Amt für Schule, Kultur und Sport führte aus, dass auch die teuerste Variante nicht den Anforderungen des Kölner Modells entspricht. Es wurde also ein vertretbarer, aber eher niedriger Standard gewählt. Geld wird hier nicht verschwendet.

Wie soll das Gelände der Grundschule künftig aussehen? Durch die kompakte Bauweise nimmt das Schulgebäude weniger Grundfläche in Anspruch. Dadurch wird eine rund 2500 Quadratmeter umfassende Fläche des Schulgeländes frei. Die Stadt überlegt, sie an Investoren zu verkaufen. Das würde die Kosten für den Neubau der Schule um rund 470 000 Euro verringern. Allerdings sprach sich Schulleiter Weikämper dafür aus, die Fläche zu behalten — zum einen, um der Schule die Möglichkeit zur späteren Expansion zu geben, zum anderen, um den Kindern mehr Spielfläche anzubieten. Denn der Schulhof würde sich in der Neubauvariante verkleinern.

Hat die Stadt Geld für den Neubau? Aktuell: nein. Denn der Neubau des Gymnasiums, der rund 26 Millionen Euro kosten soll, bindet die städtischen Mittel in einem so starken Maß, dass es für andere Projekte kaum Luft gibt.

Wie geht es nun weiter? Einstimmig haben sich die Ausschussmitglieder für die auch von Weikämper favorisierte Variante ausgesprochen. „Es wäre nicht realistisch, eine andere zu wählen“, sagte Petra Lerch (GAL). Auf Anregung von Arnd Vossieg (FDP) beschlossen die Ausschüsse bei Enthaltungen der WLH außerdem, auf den Verkauf des frei werdenden Grundstücks zu verzichten. „Die Erfahrung lehrt, dass der erste Neubau nicht der letzte ist“, so Vossieg.

Die Haushaltsplanberatungen im März und April müssen nun zeigen, ob das Projekt auch finanzierbar ist.

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