Haan Konfirmanden feiern ihre Jubiläen in Haan

Haan. · In der evangelischen Kirche begegneten sie den Anwärtern für das kommende Jahr.

 Mareike Jagusch wurde 1969 konfirmiert und kam zur Feier der Goldkonfirmation in die evangelische Kirche.

Mareike Jagusch wurde 1969 konfirmiert und kam zur Feier der Goldkonfirmation in die evangelische Kirche.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Mareike Jagusch wurde vor 50 Jahren in Haan konfirmiert. Zusammen mit 54 anderen Jubilaren hat sie ihre Goldkonfirmation am Sonntag in einem feierlichen Gottesdienst in der evangelischen Kirche gefeiert. Einige feierten ihre Diamantene, andere die Gnadenkonfirmation (70 Jahre). Nicht alle waren in Haan konfirmiert worden. Aber das spielte bei der Einladung der evangelischen Kirchengemeinde zum Gedenkgottesdienst keine Rolle. Willkommen waren alle Ehemaligen, die einen runden oder halbrunden Konfirmations-Gedenktag feiern wollten.

Vor der Kirche wehte nach guter Tradition die Konfirmationsfahne. Und in der Kirche sprach Pfarrer Christian Dörr in seiner Begrüßung der Jubilare davon, dass in diesem Moment von den ehemaligen Konfirmanden ganz sicherlich „der Zeit nachgespürt“ wird. Und er fügte hinzu, dass sie „viel Gestern erlebt“ haben, und es sicherlich gut sei, die Erinnerung Revue passieren zu lassen.

Jubilarin erinnert sich auch an das Wetter am Tag der Konfirmation

Mareike Jagusch sagte dazu, dass sie das Fest in sehr positiver Erinnerung behalten habe. „Wir wurden von Pfarrer Weise konfirmiert. Er hatte viel Verständnis für uns Jugendliche“, weiß sie zu berichten. Und sogar das Wetter im Mai 1969 sei sehr schön gewesen. Die gebürtige Haanerin gehört zur Gemeinde. Nur eine kurze Zeit hat sie in der Zwischenzeit woanders gelebt. Als ihr Mann viel zu früh starb, war die Kirchengemeinde ihr Zuhause. Seit elf Jahren ist sie Hausmeisterin im CVJM-Vereinshaus an der Alleestraße 10. Und schon seit zwei Jahrzehnten wohnt sie oben in dem Gebäude. Ihr Bruder Marcus Andrae ist seit etwa einem Jahr der neue Küster in der evangelischen Kirchengemeinde.

Auch die 13-jährigen Konfirmationsanwärter des Jahrgangs 2020 waren sehr zahlreich zum Festgottesdienst erschienen. Eine davon Paulina Straßen. „Nicht wirklich“ vorstellen könne sie sich, in 50 Jahren selbst einmal Goldkonfirmation zu feiern. Für sie und ihre Kameraden steht im kommenden Jahr erst einmal das eigene Fest im Vordergrund.

Der Dialog zwischen Jung und Alt war darum auch ein wichtiger Teil des Gottesdienstes, denn die Jubilare erzählten von früher und die Teenager von heute. „Früher war es ernster“, sagte eine. Viel mehr Auswendiglernen war damals die Devise. In einer öffentlichen Prüfung wurden die Lernergebnisse abgefragt. Davor hatten die Jugendlichen großen „Bammel“, hieß es. Und auf Konfi-Freizeit ist früher auch niemand gefahren, stellt sich heraus. Dagegen sprechen die jungen Konfirmierten von Spaß und gelebter Gemeinschaft, die bei einigen weit über die Konfirmandenzeit hinausreicht.

Umweltverantwortung und
die Sorge um die Zukunft

Aber auch von politischen Sorgen ist die Rede bei den Konfirmanden der vergangenen Jahre, die befragt wurden. Da wird Umweltverantwortung benannt und Sorge um die Zukunft. Andere Gedanken (oder doch ähnliche?) habe die 69er-Jugend in Deutschland bewegt. Den Alten den Spiegel vorhalten zu wollen, können sich beide Bewegungen auf die Fahnen schreiben, vor 50 Jahren wie heute. Diese Gedanken schienen sich im Gottesdienst viele gestellt zu haben, denn beim anschließenden Mittagessen im CVJM-Saal wurde viel diskutiert. Und natürlich auch das fröhliche Wiedersehen mit vielen einstigen Freunden gefeiert.

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