Gemeinde muss sich neu ordnen

Pfarrerin Annette Güldner geht zum 1. August in den Ruhestand. Ihre Stelle soll nicht wiederbesetzt werden.

Hilden. Der Evangelischen Kirchengemeinde Hilden stehen Veränderungen ins Haus — wieder einmal. Pfarrerin Annette Güldner, die seit 14 Jahren an der Reformationskirche tätig ist, verabschiedet sich zum 1. August in den Ruhestand. Aufgrund einer Erkrankung kann die 50-Jährige ihren Beruf nicht mehr ausüben. „Die Anforderungen lassen sich mit meiner dauerhaft eingeschränkten Gesundheit nicht länger vereinbaren“, sagt sie und bedauert den anstehenden Abschied von der Gemeinde, der ihr nicht leicht falle.

Die Frühpensionierung von Annette Güldner hat auch unmittelbare Auswirkungen auf das künftige Gemeindeleben. „Schon im Jahre 2002 hatte das Presbyterium beschlossen, dass die notwendigen Einsparungen nicht allein zu Lasten der hauptamtlichen Mitarbeitenden oder des Gebäudebestandes gehen dürften“, sagt Pfarrerin Dietmut Meyer, Sprecherin des Kirchenkreises Düsseldorf-Mettmann. „Auch bei den Pfarrern müsse bei nächster Gelegenheit reduziert werden.“ Und diese Möglichkeit ergebe sich jetzt.

Dementsprechend hat das Presbyterium auf seiner Juli-Sitzung beschlossen, den Kreissynodalvorstand zu bitten, bei der Kirchenleitung die Aufhebung der dritten Pfarrstelle zu beantragen. „Die Gemeinde möchte ausgewogen sparen“, sagt Meyer. Arbeiten weniger Menschen im Pfarrdienst, kann die Gemeinde auch noch andere Dienste, wie die Kirchenmusik oder die Jugendarbeit, finanzieren. „Aber die Gemeinde kann nicht einfach eine Stelle streichen“, erläutert Meyer. „Das geht nur mit Genehmigung durch die Landeskirche.“ Die Kirchenkreis-Sprecherin rechnet damit, dass die Entscheidung noch vor dem Ende der Sommerferien vorliegt.

Folgt die Kirchenleitung dem Antrag aus Hilden, fällt laut Meyer keine volle, sondern nur eine bereits auf zwei Drittel reduzierte Pfarrstelle weg. Die verbliebenen sechs Pfarrer müssen jetzt während der Ferien die Bezirksgrenzen ihrer Gemeinde neu aufteilen.

„Auch in Zukunft sollen alle Pfarrstelleninhaber annähernd gleich viele Gemeindeglieder betreuen, und jeder Protestant in Hilden soll einen für sich zuständigen Pfarrer haben“, sagt Meyer. Die Neuaufteilung geschehe natürlich nur unter Vorbehalt, denn noch liege keine Entscheidung aus Düsseldorf vor.

Pfarrerin Annette Güldner wird am Sonntag, 9. Oktober, um 15 Uhr ein letztes Mal in der Reformationskirche predigen. In den vergangenen 14 Jahren seien ihr in Hilden viele Menschen und Aufgaben ans Herz gewachsen. „Besonders vermissen werde ich sicher die Schulgottesdienste und die Arbeit mit den jungen Konfirmanden.“

Im Anschluss an den Abschiedsgottesdienst von Pfarrerin Annette Güldner lädt das Presbyterium zu einem Empfang ein.

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