Neue Studie Haan ist laut Studie die ideale Pendler-Stadt

Hilden/Haan. · Das Wohnen in Großstädten wird immer teurer. Daher ziehen immer mehr Menschen in Kleinstädte und pendeln dann zur Arbeit.

 Haan ist das perfekte Pflaster für Pendler. Das besagt jetzt eine Untersuchung.

Haan ist das perfekte Pflaster für Pendler. Das besagt jetzt eine Untersuchung.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Wer in Haan eine Eigentumswohnung kauft, zahlt im Schnitt rund 35 Prozent weniger, als für eine vergleichbare Behausung in Düsseldorf. Auch bei den Mieten ist der Vorteil auf Haaner Seite: knapp 28 Prozent liegen die Mietpreise unter dem Niveau in der Landeshauptstadt.

Doch es gibt noch weitere Punkte, die Haan geradezu als ideale Pendlerstadt für Düsseldorfer erscheinen lassen: Die Autofahrt von der Gartenstadt in die Metropole dauert durchschnittlich 28,5 Minuten, Staus bereits eingerechnet. Eine Minute weniger benötigt der öffentliche Personennahverkehr (27,1) und auch die Entfernung bis zum Stadtzentrum ist mit 19 Kilometern gut zu bewältigen. 5706 Euro kostet das Pendeln mit dem Auto zwischen Haan und Düsseldorf pro Jahr, wer Bus fährt, ist sogar mit 1312 Euro dabei.

Hann bekommt in der Auswertung fünf von fünf möglichen Punkten

Kein Wunder also, dass Haan in einer umfangreichen Untersuchung der Kosten und Nutzen des Großstadt-Pendelns jetzt lauter Höchstnoten bekam (fünf von fünf möglichen Sternen). Das Immobilienforschungsinstitut F+B aus Hamburg hatte sich 24 deutsche Großstädte genauer angeschaut und für das Magazin „Der Spiegel“ untersucht, inwieweit sich ein Umzug ins Umland rentieren könnte. Zu diesem Zweck verglichen die Experten die Wohnkosten, berechneten Fahrtkosten und Zeitaufwand mit ein. „Unsere Datenauswertung kann eine wertvolle Entscheidungshilfe für Leute sein, die aus der Großstadt wegziehen wollen, aber noch nicht genau wissen, wohin“, sagt Bernd Leutner, Geschäftsführer des Unter­nehmens.

Die Forscher untersuchten die Pendelstrecken zwischen einer Metropole und den angrenzenden Städten und Landkreisen. Weiter entfernte wurden nicht berücksichtigt , ebenso wenig Orte mit weniger als 25 000 Einwohnern.

Auch für Hilden sind dabei attraktive Werte herauskommen – aber nicht so attraktiv wie in Haan. Die Itterstadt erreichte für Düsseldorf vier von fünf Sternen. Ihre Zahlen im Einzelnen: Der Kaufpreis-Vorteil für eine Eigentumswohnung liegt bei gut 23 Prozent, bei den Mieten ist Hilden aber „nur“ 14,6 Prozent günstiger. Für die 14 Kilometer bis Düsseldorf benötigt man mit dem Auto von Hilden aus etwas mehr als 25 Minuten, mit dem Bus 15. Die Kosten für das Autopendeln belaufen sich pro Jahr auf 6036 Euro, für den ÖPNV auf 1312.

Übrigens: Haan ist auch für das Kölner Einzugsgebiet ausgesprochen interessant. Hier erreicht die Gartenstadt immerhin ebenfalls vier von fünf möglichen Sternen. Dass die Ergebnisse für manche Städte Fluch und Segen zugleich sein können, bestätigt Geschäftsführer Leutner auf Anfrage: Es werde zweifellos immer schwieriger, bezahlbaren Wohnraum in den Gemeinden zu schaffen, wenn sich der Zuzug aus den Großstädten noch weiter verstärke. „Da sind die Stadtverwaltungen gefordert, leitend einzugreifen“, sagt er. Haans Bürgermeisterin Bettina Warnecke hält nichts davon, “Baugebiete aus dem Boden zu stampfen, ohne die Folgen der noch fehlenden und nicht automatisch mit wachsenden Infrastruktur mit einzubeziehen” Seit 20 Jahren lege Haan bei den Einwohnerzahlen zu, aber immer nur leicht. Ein solches Wachstum sei gesund, da auch die Infrastruktur gleichzeitig mitwachsen keine. „Wir müssen mit Augenmaß vorgehen“, sagt Warnecke, räumt aber ein dass “wir unser Angebot im geförderten Wohnungsbau verstärkt verbessern müssen“. Dieses Ziel habe sich der Haaner Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung gesetzt. So könne man auch dem Druck durch hinzuziehende Pendler begegnen.

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