Fünf Galloways auf Abwegen— Polizei fängt Rinder ein

Polizei und Feuerwehr jagen Stunden hinter den Rindern her. Flucht hinterlässt Spuren an Autos, Zäunen und Hecken.

Fünf Galloways auf Abwegen— Polizei fängt Rinder ein
Foto: Polizei

Hilden. So etwas ist Claudia Erward und ihrer Tochter Lena auch noch nicht passiert: „Ich stand in meiner Küche und habe im Augenwinkel ein Kalb in meinem Garten gesehen.“ Erst hatte sie an ein Trugbild gedacht, doch das Tier war real. In ihrem Garten stand eines der fünf Galloway-Rinder, die am Freitag durch Haan gezogen sind.

Beinahe fünf Stunden haben die Tiere die Polizei, Feuerwehr und andere Helfer in Atem gehalten. Die ersten Meldungen kamen gegen 6.10 Uhr von Anwohnern des Heidewegs bei der Polizei an. Im Abstand von wenigen Minuten folgten weitere besorgte Anrufe. Im Bereich zwischen Ohligser-, Düsseldorfer- und Flurstraße wurden die Tiere gesichtet.

Claudia Erward wohnt am Heideweg. „Anfangs war ich etwas erschrocken“, sagt sie. Aber letztendlich sei es doch lustig gewesen. Lachen muss sie auch, wenn sie sich den Film anschaut, den ihre Tochter mit dem Handy gemacht hat. Ein Rind unter dem Partyzelt, ein Rind springt über einen Gartenzaun, Nachbarn stehen am Fenster und filmen auch.

Gar nicht zum Lachen zumute ist Hartmut Kindel. Ihm gehören die etwa ein Jahr alten Galloway-Rinder. Wann genau sie von ihrer Weide am Schönholz in Hilden ausgebüxt sind, weiß er nicht. Er vermutet aber, dass die Tiere schon am Vortrag ein Weidetor durchbrochen haben. Anlass könnte ein Hund gewesen sein, vermutlich ein Australian Shepherd, den ein Anwohner am Nachmittag auf der Weide gesehen hat.

Die Tiere haben ihren Ausflug gut überstanden, waren am Nachmittag aber noch etwas wackelig auf den Beinen. Schließlich mussten vier von ihnen von einem Solinger Tierarzt betäubt werden, bevor sie eingefangen und auf eine andere Weide gebracht wurden. Der fünfte Ausreißer kam ohne Betäubung davon.

Spuren hat die Flucht der Tiere an zwei geparkten Autos hinterlassen. Auch mehrere Zäune, Hecken und Gärten trugen Schäden davon. „Ich bin ihnen aber nicht böse, dass sie einen Strauch zertrampelt haben“, sagt Claudia Erward: „Die armen Tiere hatten bestimmt große Angst.“

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