Frauen verwandeln Notlösung in Erfolgsmodell

Bis zu 45 Damen besuchen regelmäßig die ökumenische Gruppe in Gruiten. Früher waren es zwei Kreise.

Butterstreusel auf dem Tisch, Kaffee in der Isolierkanne: Dem Winter draußen haben 25 Frauen im Elisabeth-Strub-Haus ein Schnippchen geschlagen und sind trotz Schneematsch zum Montagstreffen gekommen. Nun kümmern sie sich um das Thema des Tages: „Werte“.

Wibke Nauber hat Kärtchen mit Stichworten verteilt, über die rasch und intensiv diskutiert wird. Am Ende wird jeweils eine Tischsprecherin die Ergebnisse zusammenfassen. Dass sich hier evangelische und katholische Frauen über Begriffe und ihre Inhalte austauschen, ist Programm. Seit gut einem Jahr gibt es in Haan den ökumenischen Frauenkreis. Entstanden ist die Gruppe ursprünglich aus einer gewissen Not heraus.

„Ich habe lange die katholische Frauengemeinschaft geleitet. Aber wir wurden nach und nach immer weniger“, erinnert sich Gertrud Görgen. Als die bis dahin nach Amtskirchen getrennten Gruppen jeweils auf knapp zehn aktive Damen geschrumpft waren, entstand die Idee, sich zusammenzutun. Daraus wuchs ein Erfolgsmodell. Heute kommen bis zu 45 Frauen zu den Haupttreffen an jedem ersten Montag pro Monat. Jeweils an jedem dritten Montag des Monats gibt es mittlerweile zusätzlich ein zwangloses Beisammensein. „Wir haben ganz bewusst keine Altersvorgaben gemacht“, sagen Gertrud Görgen und Wibke Nauber, die den ökumenischen Frauenkreis zusammen mit Gerda Heinze leiten.

Die drei planen die Themen und bereiten die Nachmittage vor. Damen im Alter zwischen 60 und 90 kommen derzeit zu den Veranstaltungen. „Wir sind kein Verein, man verpflichtet sich zu nichts!“ Ausgehend vom Weltgebetstag der Frauen gab es in Haan-Gruiten bereits eine Tradition der Ökumene. „Vielleicht deshalb lief das von Anfang an sehr harmonisch. Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden“, schildert Gertrud Görgen. Mitte September brachen die Damen des ökumenischen Frauenkreises zu ihrem ersten gemeinsamen Ausflug auf. In Mechernich-Wachendorf besuchten sie die Bruder-Klaus-Feldkapelle des Schweizer Star-Architekten Peter Zumthor. Zweite Station war Bad Münstereifel, das wie Haan eine Kirche unter den Pfarrpatronen St. Chrysanthus und Daria hat. Während manche Teilnehmerinnen die freie Zeit in Bad Münstereifel genossen, besuchten andere eben diese Kirche. Auch für dieses Jahr wird ein Ausflug geplant. „Wir nehmen gerne Vorschläge hierfür oder für Gesprächsthemen an“, sagen Wibke Naubert (Telefon: 02104/952520) und Gertrud Görgen (02104/61121).

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