Zukunftsperspektive FDP fordert Umweltspur für Hilden

Hilden. · Um den Radverkehr in Hilden zu stärken, wollen die Liberalen ein Radfahrkonzept.

 Verkehrsaufkommen, Verkehr, Stau, Rueckstau, Ende der Urlaubszeit, 1. Werktag nach Ferien, BAB, Zubringer A46, B8, Witzelstrasse, Hoehe Uniklinikum Duesseldorf, Fahrtrichtung Innenstadt

Photo :   Andreas Endermann

Verkehrsaufkommen, Verkehr, Stau, Rueckstau, Ende der Urlaubszeit, 1. Werktag nach Ferien, BAB, Zubringer A46, B8, Witzelstrasse, Hoehe Uniklinikum Duesseldorf, Fahrtrichtung Innenstadt Photo : Andreas Endermann

Foto: Endermann, Andreas (end)

Zwei bis drei Kilometer – so lang sind 70 Prozent der zurückgelegten Autofahrten in Hilden, erklärt FDP-Fraktionsvorsitzender Rudolf Joseph. Um möglichst viele Fahrten aufs Fahrrad zu verlagern, fordern er und FDP-Ortsverbandschef Thomas Remih die Stadt auf, ein Radverkehrskonzept aufzustellen. Am Mittwoch berät der Stadtentwicklungsausschuss über den Vorschlag.

Erste Ideen für ein solches Konzept liegen der FDP bereits vor. Das Hildener Planungsbüro Stadtverkehr hat sich mit dem Thema beschäftigt und Vorschläge entwickelt, die von den Liberalen unterstützt werden. „Hilden war einmal Vorreiter auf dem Gebiet“, erklärt Stadtverkehr-Geschäftsführer Jean-Marc Stuhm. So hätte die Stadt beispielsweise als erste in der Region Einbahnstraßen in der entgegengesetzten Richtung für Radfahrer freigegeben. „Aber seit zehn bis 15 Jahren herrscht Stillstand.“ Andere Städte hätten Hilden überholt. „Es fehlt ein Gesamtplan“, so Stuhm.

Bevor die Stadt nun auch noch abgehängt wird, sollen frische Ideen Radfahren wieder attraktiver machen. Dabei orientieren sich die Planer an Städten wie Kopenhagen, Neuss, Münster oder Ländern wie den Niederlanden. „Lediglich neue Fahrradstraßen einzurichten, geht uns nicht weit genug“, erklärt Rudolf Joseph. Die Stadt plant mindestens vier neue Fahrradstraßen in Hilden, unter anderen an der Hagdornstraße.

Das Konzept funktioniert
aber nur mit genügend Geld

Um ein richtiges Konzept umzusetzen, muss die Politik aber auch Geld bereitstellen. „Wir möchten, dass wir pro Einwohner einen Betrag von zehn Euro pro Jahr für den Radverkehrsausbau verwenden können.“ Der Clou dabei: „Viele Maßnahmen sind förderungsfähig“, erklärt Jean-Marc Stuhm. Bei einigen Maßnahmen müsste die Stadt nur zehn Prozent aufbringen. Für zehn Euro pro Einwohner könnte demnach für bis zu 100 Euro Radinfrastruktur gebaut werden.

„Für das Geld können wir neue Radwege bauen – aber auch eine Person beschäftigen, die sich um die Belange der Radfahrer in Hilden kümmert“, erklärt Remih. Ziel sei es, Radfahren in Hilden wieder attraktiver zu machen. „Wir brauchen Verbindungen zwischen Nord und Süd sowie Ost und West ohne Unterbrechungen“, sagt Rudolf Joseph. Radwege müssen entsprechend breit sein, mindestens zwei Meter. Das könnte man an einigen Stellen wie an der Walder Straße erreichen, in dem die Stadt Bürgersteige zurückgebaut. An anderer Stelle müssten dafür viele Parkplätze wegfallen, wie beispielsweise an der Hochdahler, Klotz- und Gerresheimer Straße.

Die Vorschläge des Planungsbüros gehen aber noch einen Schritt weiter: „Wir könnten auf der Berliner Straße eine Umweltspur einrichten“, erklärt Stuhm. Von den zwei Fahrbahnen sollte dabei in jede Richtung eine für den Radverkehr freigegeben werden. Rudolf Joseph schränkt ein: „In der Rushhour müsste dann aber auch die zweite Spur für den Verkehr geöffnet werden – wir wollen nicht noch mehr Staus in Hilden.“ Aber in der restlichen Zeit soll die zweite Fahrbahn für den Autoverkehr gesperrt werden. „Wir müssen uns trauen, heilige Kühe zu schlachten“, sagt Remih.

Joseph ist es wichtig, dass der Autoverkehr nicht verteufelt wird. „Wir müssen den kompletten Verkehr im Auge behalten.“

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