Farfarello: Fabelwesen auf Europatour

Mani Neumann, Mitbegründer von „Farfarello“, erinnert sich an 30 Jahre Bandgeschichte.

Hilden. Er ist „Der Teufelsgeiger“. Doch diesen Beinamen mag Manfred „Mani“ Neumann eigentlich nicht. „Wir spielen häufig in Kirchen. Da passt das nicht“, sagt der 54-Jährige, der mit Gitarrist Ulli Brand und Bassist Ecke Volk die Band „Farfarello“ gegründet hat. Das war vor 30 Jahren.

Seither haben die Bandmitglieder häufig gewechselt. Nur Neumann und Brand sind noch dabei. „Aktuell spielen wir mit Bass, Geige, Gitarre, Gesang, Percussion und/oder Schlagzeug“, sagt der gebürtige Hildener.

„Aktuell“ heißt: auf der Jubiläumstour durch mehrere europäische Länder. Die Tour hat im vergangenen Oktober in Erkrath begonnen und endet im Oktober 2013. Dazwischen liegen insgesamt 105 Konzerte. Freitag in Bad Hersfeld, Samstag in Berlin, Sonntag in Frankfurt/Main.

„Wir feiern unser Jubiläum ein Jahr lang“, sagt Neumann. Schließlich sei auch die Bandgründung ein fließender Prozess gewesen. Dieser Prozess brachte Aufs und Abs. Schlimm war es beispielsweise im Krisenjahr 2009: „Wegen der Bankenkrise wollte keiner ein Konzert organisieren“, sagt Neumann.

Im vergangenen Jahr ging es wieder bergauf. „Und 2012 ist das beste Jahr in der Geschichte von Farfarello“, sagt er: „Wir sind dabei, Polen, Frankreich und Italien zu erobern.“

Begonnen hat alles 1982 in einer kleinen Kneipe in der Düsseldorfer Altstadt. Anfang 1985 war das erste große Konzert im Düsseldorfer Juta-Theater. Ein Jahr später folgte der erste Fernsehauftritt.

Dann ging es steil nach oben: Innerhalb von drei Jahren standen Auftritte bei „Einer wird gewinnen“ mit Hans-Joachim Kuhlenkampff, „Der große Preis“ mit Wim Thoelke und in der „Late Night Show“ mit Thomas Gottschalk auf dem Programm. Selbst der italienische Sender „Rai 1“ engagierte „Farfarello“ schon für seine Silvestershow.

Zunächst firmierte die Band noch unter „Trio Farfarello“. Nach dem Austritt des Bassisten im Jahr 1986 wurde das „Trio“ aus dem Bandnamen gestrichen. Gleichwohl ist „Farfarello“ auch heute noch manchmal als Trio unterwegs: mit Sängerin Dia. Sie ist vor zwei Jahren zur Band gestoßen. „Da war unser Stammpublikum zweigeteilt“, sagt Neumann. Die aktuelle, mit Dia aufgenommene CD „Glück“ hat die Fans aber überzeugt. „Mittlerweile sind die kritischen Stimmen verstummt“, sagt der Farfarello-Mitbegründer.

Auf ihre Fans kann sich die Band auch bei einer Veranstaltung verlassen, die inzwischen zu einer Tradition geworden ist: „Unser Jahresabschlusskonzert geben wir seit 15 Jahren in Solingen“, sagt Neumann. Anfangs in der „Cobra“, seit 2011 in der Festhalle. Da ist Platz für 400 Besucher. Das reicht aber nicht aus. Deshalb gibt es zwei Konzerte: am 8. und 9. Dezember.

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