Hilden Familien sind meist finanziell zufrieden

Hilden. · Kommunalpolitiker sollten mehr auf die „vergessene Mitte“ achten, empfiehlt Manfred Güllner, Geschäftsführer des Meinungsforschungsinstituts Forsa. Familien sind der Kern unserer Gesellschaft. Wie ist es um ihre Finanzen bestellt? Antworten gibt die Hildener Familienuntersuchung 2020.

 Badespaß im Hildorado: In 46 Prozent der Hildener Familien leben zwei Kinder unter 18 Jahren.

Badespaß im Hildorado: In 46 Prozent der Hildener Familien leben zwei Kinder unter 18 Jahren.

Foto: Stadtwerke Hilden

Der aktuelle Familienreport des Bundesfamilienministeriums 2017 (erscheint nur alle drei Jahre) zählt 8,1 Millionen Familie mit minderjährigen Kindern in Deutschland. 53 Prozent mit einem, 36 Prozent mit zwei Kindern. 5,5 Millionen Eltern sind miteinander verheiratet, 843 000 leben ohne Trauschein zusammen und dazu gibt es noch 1,6 Millionen Alleinerziehende (darunter 1,5 Millionen Frauen). Die Mehrheit empfinde ihre wirtschaftliche Lage als gut bis sehr gut. Das (bedarfsgewichtete) Nettoeinkommen von Familien mit minderjährigen Kindern lag 2014 bei fast 22 000 Euro (2004: 18 000). Zum Vergleich: Kinderlose Paare erzielten 27 811 Euro (2004: 23 122 Euro).

Bester Armutsschutz ist Berufstätigkeit beider Eltern

In Hilden sind 41 Prozent der Familien Ein-Kind-Familien. In 46 Prozent leben zwei Kinder unter 18 Jahren: Das ist deutlich mehr als im Bundesdurchschnitt. 90 Prozent der Hildener Eltern mit Kindern unter elf leben als Ehepaar zusammen – weit mehr als im Bundesdurchschnitt. Die verbliebenen zehn Prozent sind in Hilden alleinerziehend. Ihre Zahl hat im Vergleich zu 2009 um vier Prozent abgenommen.

Der beste Schutz vor Armut (weniger als 60 Prozent des privaten Durchschnittseinkommens in Deutschland) ist die Erwerbstätigkeit beider Eltern, sagt der Familienreport der Bundesregierung. Wichtigste Voraussetzung dafür: die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sprich eine gute Kinderbetreuung. Wenn der Vater als Alleinverdiener voll arbeitet, verfügt die Familie im Monatsdurchschnitt über ein Nettoeinkommen von 3393 Euro. Wenn die Mutter 15 bis 28 Stunden dazu verdient, steigt es auf 4393 Euro. Gehen Väter und Mütter beide zwischen 28 und 36 Wochenstunden arbeiten und teilen sich die Erziehungsarbeit, erzielen sie ein durchschnittliches Nettoeinkommen von 4154 Euro. Je mehr Kinder in einer Familie leben, desto schwieriger sei im Durchschnitt die wirtschaftliche Lage.

In Hilden arbeiten zu 57 Prozent Väter und Mütter gleichermaßen, 13 Prozent mehr als 2009. Elternpaare mit nur einem Einkommen machen nur 31 Prozent aus. Durchschnittlich stehen Hildener Familien mit mindestens einem Kind unter elf Jahren 2019 monatlich 3988 Euro Haushaltsnettoeinkommen zur Verfügung und damit etwa 860 Euro mehr als im Jahr 2009.

Wenn man das bedarfsgewichtet auf die Zahl der Familienmitglieder umrechnet (Äquivalenzeinkommen) hat die Hildener Durchschnittsfamilie 2019 1982 Euro im Monat zur Verfügung und damit rund 400 Euro mehr als 2009. Wichtig ist, wie sich die Einkommensklassen verteilen: Die meisten Familien haben ein Einkommen zwischen 1000 und unter 2000 Euro: 21,5 Prozent zwischen 1000 und unter 1500 Euro, 20,6 Prozent zwischen 1500 und unter 2000 Euro. 19,9 Prozent verfügen über ein Einkommen von 2000 bis unter 2500 Euro. Das Haushaltseinkommen wird besonders deutlich vom Bildungsstatus bestimmt. 20 Prozent der Eltern mit Hochschulabschluss haben monatlich 3000 Euro und mehr zur Verfügung. Lediglich vier Prozent dieser Familien müssen mit weniger als 1000 Euro auskommen. Die Mehrzahl (59 Prozent) der Hildener Familien ist mit ihrer finanziellen Lage sehr zufrieden oder zufrieden. Lediglich drei Prozent sind sehr unzufrieden, weitere zwölf Prozent sind unzufrieden.

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