Hilden Schüler surfen jetzt schneller durchs Internet

Hilden. · Das evangelische Schulzentrum Hilden profitiert von modernen Glasfaserleitungen.

 Angelina Camphausen aus der Q 1 des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums und ihre Mitschüler im Computerraum freuen sich über den schnellen Internetzugang.

Angelina Camphausen aus der Q 1 des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums und ihre Mitschüler im Computerraum freuen sich über den schnellen Internetzugang.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die bisherige Verbreitung von Glasfaseranschlüssen an deutschen Schulen ist bescheiden. Zwölf Prozent waren es vor zwei Jahren, weiß Otmar Scholl von der evangelischen Landeskirche. „Inzwischen sind ein paar dazu gekommen. Maximal dürften es 20 Prozent sein.“

Das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium und die evangelische Gesamtschule sind wieder einmal ziemlich weit vorn, was die Einführung moderner Unterrichtshilfen anbetrifft, der Kirche als Träger sei Dank: „Wir wollen jetzt alle evangelischen Schulen in NRW mit Glasfaser ausstatten“, berichtet Scholl. Schließlich gelte es, so Schulleiter Udo Kotthaus, sich „die Begeisterung der Schüler fürs Digitale zunutze zu machen.“

Die Kirche hat sich für die Digitalisierung Hilfe geholt

Damit alles glatt geht und das ganze möglichst wenig kostet, hat sich die Kirche professionellen Beistand gesucht: Die Düsseldorfer Firma Micus Strategieberatung hat sich auf die „Digitalisierung von Schulen“ spezialisiert und auch für die Hildener ermittelt, was für sie der günstigste Weg ist: „Der Glasfaseranschluss wird vom NRW-Fördertopf Schulen 2020 finanziert, der Anbieter sind die Hildener Stadtwerke. Mit denen verhandeln wir dann. In diesem Falle nehmen die etwas mehr für den Anschluss, bieten aber eine vergleichsweise günstige monatliche Anschlussgebühr an, die weit unter den Sätzen liegt, die etwa eine Firma bezahlen müsste“, erklärt Micus-Geschäftsführer Martin Fornefeld.

Inzwischen nutzt die Schule ihren Glasfaseranschluss schon seit einigen Wochen: „Er ist stabil und darauf ausgelegt, auch dann zu funktionieren, wenn 1800 Schüler gleichzeitig im Internet unterwegs sind“, sagt Scholl. Für die Schulen im Zentrum ist das Voraussetzung dafür, Tablets einzuführen. Damit soll voraussichtlich in einem bis eineinhalb Jahren begonnen werden: „Zum Beginn der Oberstufe, in der EF, bekommt jeder Schüler eines Jahrgangs ein Tablet“, verspricht die stellvertretende Schulleiterin Petra Kammeier. Bis dahin muss aber noch einiges vorbereitet werden. „Wir müssen die Lehrer mitnehmen. Die müssen das auch können, um Hilfestellung zur objektiven Nutzung geben zu können“, sagt Guedo Wandrey, der Leiter der Gesamtschule. Martin Braukmann ist IT-Medienbeauftragter (und Mathe-, Physik- und Informatiklehrer). Er prüft mit einer Gruppe von 16 Lehrern digitales Lehrmaterial und trifft mit ihnen eine Vorauswahl. Und er warnt: „Gerade die jüngeren Schüler können zwar alle am Smartphone wischen, aber Basisanwendungen wie die Eingabe von Daten in den Computer beherrschen viele nicht mehr und die Shift-Taste ist denen häufig unbekannt.“

Im Computerraum gleich um die Ecke sitzen mehrere Oberstufen-Schüler an den PCs. Was sagen sie zum Stand der Digitalisierung ihres Schulzentrums? Lenks Milla ist „rundum zufrieden“, Angelina Camp­hausen hofft, „dass Lernvideos dann störungsfrei und schnell geladen werden können“ und Marc Peschel wünscht sich den Einsatz von digitalem Unterrichtsmaterial im Informatikunterricht.

Sie selbst werden nur noch wenig von der neuen Technik haben, aber die jüngeren Schüler können sich freuen auf modernen Unterricht.

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