Haan/Hilden : Corona-Bilanz fällt durchwachsen aus
Haan/Hilden. Wie gut man durch die Krise kommt, ist auch bei den Geschäften in Hilden und Haan stark branchenabhängig. Das zeigen die Beispiele von vier Händlern.
So groß die Erleichterung über die Wiedereröffnung vieler Geschäfte nach der Corona-bedingten Pause auch war – von Normalität kann weiterhin keine Rede sein. Und das lässt sich nicht nur an Abstandsregeln und Gesichtsmasken ablesen, sondern teilweise auch an der Kundenfrequenz.
„Die Leute sind einfach zurückhaltend“, berichtet Uwe Kiwitz, der den gleichnamigen Uhrenservice an der Schulstraße 29 gemeinsam mit seiner Ehefrau betreibt. „Man will in dieser Zeit das Geld nicht so ausgeben“, sagt der Uhrmacher. Und auch das Tragen der Maske in den Ladenlokalen schrecke offenbar manche Kunden ab. Dass er in den sieben Wochen, in denen sein Schmuck- und Uhrengeschäft geschlossen bleiben musste, immerhin den Werkstattbetrieb aufrechterhalten konnte, zahlte sich nicht wirklich aus: Ein paar Batteriewechsel und Reparaturen seien zusammengekommen – mit Einnahmen von fünf bis elf Euro am Tag. Und auch die Staatshilfe reiche gerade einmal, um sich mit dem Geschäft für zwei Monate über Wasser zu halten.
Die finanzielle Unterstützung erfolgte schnell und unkompliziert
Immerhin: Schnell und unkompliziert seien die beantragten Unterstützungs-Mittel gekommen, betont Sonja Meier vom Geschäft „Mamarockt“. Der „Concept Store“ für junge Familien bietet in seinen Filialen in Hilden an der Mittelstraße 113 und in Haan an der Bahnhofstraße 84 Mode, Spiele und Accessoires für Kinder. Und das Sortiment sei gerade in Zeiten von geschlossenen Kitas, Schulen und Homeoffice gefragt gewesen: „Die Menschen wollen die Kinder eben zu Hause beschäftigen.“ Zudem habe man auch selbst genähte Mund-Nasen-Masken verkauft, die einen reißenen Absatz nahmen. In der Zeit der Schließung organisierte Sonja Meier einen Lieferservice, der rund 60 Prozent des Umsatzes sicherte. „Damit waren wir den ganzen Tag über beschäftigt“, berichtet sie – weiß gleichwohl aber auch um die Probleme vieler Kollegen.