Drogerie zieht ins Kaufhaus ein

Die Drogeriekette Müller zieht in das Gebäude an der Mittelstraße 17.

Hilden. Das ehemalige Kaufhaus Mittelstraße 17 hat einen neuen Besitzer. Die Drogeriemarkt-Kette Müller aus Ulm hat die Immobilie erworben. Das Gebäude soll umfassend saniert werden und eine neue Fassade zur Mittelstraße hin erhalten. Im Erd- und Untergeschoss (rund 3500 Quadratmeter) will Müller Drogerieartikel, Parfüm, Schreib-, Spiel- und Haushaltswaren anbieten. Bereits im Frühjahr 2015 soll neu eröffnet werden. Auf dem Dach gibt es rund 50 Parkplätze.

„Das ist eine sehr gute Nachricht für die Einkaufsstadt Hilden und insbesondere für die obere Mittelstraße“, sind sich Wirtschaftsförderer Peter Heinze und Stadtmarketing-Geschäftsführer Volker Hillebrand einig. Müller bietet nach eigenen Angaben das größte Drogerie-Sortiment Deutschlands und ist in Deutschland mit 511 Filialen vertreten. „Hilden ist für uns interessant, weil wir uns in Nordrhein-Westfalen breiter aufstellen wollen“, sagte eine Unternehmenssprecherin.

„Müller ist ein wichtiger Ankermieter und wird die Kundenfrequenz auf der oberen Mittelstraße beleben“, glaubt Hillebrand. Auch Wirtschaftsdezernent Norbert Dancheidt sieht den Eigentümerwechsel positiv: „Nun wird die letzte schwierige Immobilie in der Einkaufsstadt zukunftsfähig umgebaut, eine gute Entwicklung für Hilden.“

Rückblick: Im August schloss Hertie (vormals Karstadt) sein Kaufhaus an der Mittelstraße 17. 2011 zog dort die Firma Gooran Haus und Garten mit einer Filiale ein. Dort hatte man auch schon von dem Verkauf der Immobilie erfahren. Man konnte aber noch nicht sagen, wann Gooran in Hilden schließen und ausziehen wird. Christina Schnitker, Filialleiterin der Parfümerie Becker visavis, erwartet mehr Wettbewerb auf dem Drogerie- und Parfümerie-Markt in Hilden: „Wir setzen auf Dienstleistung und Service und hoffen, dass uns die Kunden die Treue halten.“

Die schärfste Konkurrenz für die Einkaufsstadt Nummer 1 im Kreis (Hilden saugt 33 Prozent mehr Kaufkraft aus dem Umland an, als sie selbst hat) seien inzwischen nicht mehr so sehr die Nachbarstädte in der Region, sondern das Internet. Rund 41 Millionen Euro Umsatz im Jahr verliert der Hildener Einzelhandel bereits heute an den „Distanzhandel“ im Internet, hat Hillebrand überschlagen.

Der Investor für das Ex-Hertie-Gebäude hatte zunächst offenbar andere Pläne. Das alte Kaufhaus sollte abgerissen und durch ein ähnlich dimensioniertes Geschäftshaus ersetzt werden. Deshalb brachte der Stadtentwicklungsausschuss eine Bebauungsplan-Änderung auf den Weg. „Wir müssen jetzt entscheiden, ob wir den Bebauungsplan ändern müssen oder nicht“, sagt dazu Planungsamtsleiter Peter Stuhlträger.

Fest steht schon jetzt: Die obere Mittelstraße, der Eingang zur Fußgängerzone, wird sich entscheidend verändern. Die katholische Kirchengemeinde plant gegenüber dem künftigen Müller-Kaufhaus ein modernes Pfarrzentrum für St. Jacobus, der Investor Evohaus einen Block mit 70 neuen Wohnungen.

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