Haus angezündet : Dramatischer Überfall auf Haaner Senior
Ein 82-jähriger Mann wurde in seinem Haus überfallen, gepeinigt, beraubt und dann im Garten gefesselt. Schließlich setzten die Täter auch noch das Haus in Brand.
Haan. Jürgen Weiß schaut auf Hund Leon, der es sich zu seinen Füßen gemütlich gemacht hat. Der 74-Jährige weiß: Wenn es hart auf hart kommt, dann wird ihm das freundliche Tier keine große Hilfe sein. „ Ich bin mal gespannt, wie ich mich fühle, wenn ich heute Abend ins Bett gehe“, sagt er nachdenklich.
Nur zwei Häuser weiter müssen sich am Mittwochnachmittag dramatische Szenen abgespielt haben. Wie die Polizei berichtet, wurde am Hermann-Löns-Weg gegen 15.15 Uhr ein 82-Jähriger von noch unbekannten Tätern in seinem eigenen Haus überfallen. Er war von einer Fahrt in die Stadt nach Hause gekommen, sein dunkler BMW steht noch genau so vor dem Garagentor, wie er ihn abgestellt hat. Als der Haaner die Haustüre öffnete, lief er seinen Peinigern direkt in die Arme.
Zwei Männer, die Deutsch mit russischem Akzent gesprochen haben sollen, schlugen und drohten dem Rentner. Er sollte ihnen verraten, wo er sein Geld aufbewahrt. Die beiden Männer durchsuchten das Haus und brachten den 82-Jährigen vom Keller ins Wohnzimmer. Dort habe er den Geruch von Benzin wahrgenommen — die Täter hatten es im gesamten Haus verteilt. Gefesselt und mit einem Sack über dem Kopf schleppten ihn die Täter schließlich in seinen Garten und legten ihn dort ab. Noch einmal stießen sie Todesdrohungen aus. Dann zündeten sie das Haus an.
Der Brand war es indes, der den Rentner rettete, weil er die Nachbarn alarmierte. Polizei und Feuerwehr rückten auf ihren Notruf hin gegen 19.05 Uhr aus — und entdeckten dabei den hilflosen Mann im Garten. In Windeseile machten unter den Nachbarn schockierende Details die Runde. „Er soll in Unterhose da gesessen sein, der Mund zugeklebt“, sagt Wilfried Wagner.
Er will zum Zeitpunkt der Tat zwei VW-Busse in der Straße beobachtet haben, „einen roten und einen weißen, die hier nicht hingehören.“ Mehrfach sei am Hermann-Löns-Weg, einer gut situierten Wohngegend, bereits eingebrochen worden, erzählt er. Die Polizei bestätigt das.