Hilden Digitalisierung: Hilden ist bei Schulen auf einem guten Weg

Hilden · Glasfaseranschluss, gute IT-Ausstattung, persönliches iPad für jeden Schüler: Die Corona-Krise hat gezeigt, warum das alles so wichtig ist. So sieht es an den städtischen Schulen in Hilden aus.

 Der neue Medienentwicklungsplan sieht vor, dass bis zum Jahr 2024 fast alle Schüler ein persönliches Tablet erhalten sollen

Der neue Medienentwicklungsplan sieht vor, dass bis zum Jahr 2024 fast alle Schüler ein persönliches Tablet erhalten sollen

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

. (cis) Von den 5500 Schulen in NRW verfügen erst rund 30 Prozent über Internet mit höchster Bandbreite, teilt das Landesministerium für Digitalisierung mit. An zwei Drittel der Schulen im Bundesland fehlen Klassensätze an Tablet-PCs und Smartphones, ermittelte Forsa in einer Umfrage für den Landesverband Bildung und Erziehung. Da sieht es an den städtischen Schulen in Hilden deutlich besser aus: Bis auf acht Grundschulen sind bereits alle an das Glasfasernetz angeschlossen. Bis Ende 2020 sollen auch die Astrid-Lindgren-Schule, die Offene Ganztagsschule Am Elbsee, die Grundschulverbünde Beethovenstraße und Schulstraße, die Wilhelm-Busch- sowie die Wilhelm-Hüls-Schule einen Breitband-Anschluss erhalten.

In den Grundschulen verfügen fast alle Klassenräume über ein modernes Digital-Tafelsystem mit Beamer, Computer und Dokumentenkamera, mehrere PCs oder Notebooks sowie pädagogische Software. Aktuell sind mehr als 100 solcher Tafelsysteme in den städtischen Schulen im Einsatz.

In den nächsten vier Jahren will Hilden rund 2,7 Millionen Euro in die Digitalisierung seiner Schulen investieren. Darunter rund 750 000 Euro in die IT-Grundstruktur wie Netzwerk, Server, W-Lan oder Interaktionsgeräte. Weil die Verwaltung so fix bei der Bewerbung um Zuschüsse war, werden rund 90 Prozent davon über den Digitalpakt finanziert. Bis 2024 sollen auch fast alle Schüler an den städtischen Bildungseinrichtungen ein persönliches Tablet erhalten, ebenfalls gefördert von der Landesregierung. Hilden stehen danach rund 242 000 Euro zur Verfügung.

Der Fernunterricht der Schulen in der Corona-Pandemie habe gezeigt, dass die Schere zwischen Kindern, die digitale Erfahrungen haben, und solchen aus finanziell schwachen Familien wieder weiter auseinander geht, berichtete Barbara Krieger, Leiter des städtischen Helmholtz-Gymasiums, im Schulausschuss: „Wir müssen aufpassen, dass wir die schwachen Kinder nicht verlieren. Digitale Endgeräte fehlen.“

Deshalb sei es sehr wichtig, dass diese Endgeräte schnellstens angeschafft werden, forderte Marianne Münich (Grüne). Pro Kind stehen 150 Euro zur Verfügung, erläuterte die CDU-Landtagsabgeordnete und Stadtverordnete Claudia Schlottmann. „Wir müssen aber auch die Lehrer ausstatten, damit sie nicht mehr ihre Privatgeräte mitbringen müssen.“

„Wir erwarten, dass die Verwaltung die Schulferien nutzt und ein Konzept erarbeitet, das all diese Probleme löst“, sagte Thomas Remih (FDP). Dabei müssten Eltern, Schüler und Lehrer beteiligt werden. Jens Wachten, Elternvertreter von der Stadtschulpflegschaft, wünschte sich eine einheitliche Lernplattform für alle städtischen Schulen in Hilden. Leitungen der weiterführenden und der Grundschulen berichteten, dass sie bereits seit längerem mit dem Office 365 arbeiten würden. Das habe sich bewährt auch bei Videokonferenzen, die mit der Corona-Pandemie plötzlich nötig wurden. „Uns ist klar, das wir ein Gesamtkonzept brauchen“, sagte Schuldezernent Sönke Eichner. „Welche Lernplattform eingesetzt wird, ist Sache der Schulkonferenz“, stellte Helmholtz-Rektorin Barbara Krieger klar.

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