Die Politik äußert sich zum Fall Peter Brack

Das Jugendzentrum „Area 51“ ist eng mit ihm verbunden.

Hilden. Fast 20 Jahre lang hat Peter Brack mit dem Verein „Nostromo“ ein Kulturprogramm mit Rock- und Punkkonzerten sowie Kabarettabenden im städtischen Jugendzentrum „Area 51“ organisiert — für 400 Euro im Monat. Dank der Kontakte von Brack kamen bekannte Künstler gerne für kleines Geld nach Hilden. Bürgermeisterin Birgit Alkenings will den Vertrag ohne weitere Begründung auslaufen lassen — um 4800 Euro im Jahr zu sparen. Das Kulturangebot soll es im gleichem Umfang weiter geben — nur vom städtischen Team organisiert. Viele Künstler wollen aber weiter mit Brack zusammenarbeiten — und nur mit ihm. Kabarettist Jens Neutag und Kollegen bieten der Stadt eine große Benefiz-Gala einmal im Jahr an — wenn Nostromo weitermachen darf. Die Vermögensverwaltung „Ökoworld“ aus Hilden will Bracks Stelle sogar dauerhaft sponsern. Die Bürgermeisterin will zwar mit den Sponsoren reden, hält aber an der Trennung von Brack fest.

Peter Brack hat für heute eine offizielle Stellungnahme angekündigt. Die Bürgeraktion hält Alkenings Entscheidung jedenfalls für „unverständlich“, „kleinlich“ und „kulturfeindlich“ und bittet die Bürgermeisterin, ihre Haltung noch einmal zu überdenken. „Peter Brack ist jemand, der es versteht, anspruchsvolle Kultur gut zu inszenieren“, sagt Ludger Reffgen. „Es gibt viele Möglichkeiten zu sparen“, erklärt Rudolf Joseph (FDP): „Aber da wird am falschen Ende gespart. Das Angebot von Peter Brack wird vom Publikum sehr gut angenommen.“

„Für uns gibt es keine erkennbaren Gründe, warum Peter Brack nicht weitermachen soll“, sagt Klaus-Dieter Bartel (Grüne). Für die AfD sei das Ganze kein Thema, erläutert Ralf Bommermann: „Das ist kein Politikum, sondern Sache der Verwaltung. Wir können die Verwaltung nicht zwingen, mit irgendjemandem Verträge zu schließen.“

Für die CDU ist der Fall Peter Brack durchaus „ein Thema“: „Wir haben aber in der Fraktion noch nicht darüber gesprochen“, sagt Claudia Schlottmann. Bürgermeisterin Birgit Alkenings habe mit der Nichtverlängerung des Vertrags Tatsachen geschaffen.

„Ablaufende Verträge auf den Prüfstand zu stellen, finden wir zulässig“, sagt Anabela Barata (SPD): „Beim Kulturprogramm im Area 51 wird nicht gespart. Das ist für uns entscheidend.“ Die Bürgermeisterin spare an der falschen Stelle, sagt Claus Munsch (Allianz).

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