Die Haaner VHS sucht neue Räume

Für 500 000 Euro könnte das ehemalige Gebäude der Musikschule saniert werden und zum Beispiel das Archiv der Stadt aufnehmen.

Haan. Räumliche Alternativen für die Unterbringung der Volkshochschule in Haan gäbe es einige. Doch die wenigsten erfüllen die Anforderungen des von der Verbandsversammlung der Volkshochschule Hilden-Haan verabschiedeten Raumprogramms. 675 Quadratmeter sollen es sein, nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Die Stadtverwaltung hat eine Reihe von Mietangeboten in privatem Eigentum aufgelistet, die für die Weiterbildungseinrichtung in Frage kämen. Da wären die Räume der ehemaligen Dresdner Bank am Neuen Markt, 305 Quadratmeter auf der zweiten Etage des Postgebäudes, das Untergeschoss am Windhövel 1, 600 Quadratmeter im Schallbruch oder zweimal 300 Quadratmeter an der Landstraße in Haan-Ost.

„Diese Räume sind alle mehr oder weniger nicht praktikabel“, sagt jedoch Jörg Dürr, Vorsitzender der VHS-Zweckverbandsversammlung. Und auch Haans erste Beigeordnete Dagmar Formella findet, „dass nach den Möglichkeiten, die wir haben, nur das ehemalige Musikschulgebäude übrigbleibt, um das Raumkonzept zu realisieren“.

Und das haben Mitarbeiter der Kreisverwaltung Mettmann einer energetischen Begutachtung unterzogen — mit dem auch für Dürr überraschenden Ergebnis, dass sich die Gesamtinvestitionskosten auf etwa 500 000 Euro belaufen würden. „Laut dem vor einigen Jahren in Auftrag gegebenen Werker-Gutachten war das Gebäude eigentlich tot“, sagt Dürr. Auch ohnehin notwendige Instandhaltungskosten in Höhe von 210 000 Euro sind in den Kosten enthalten. „Für den Betrachtungszeitraum von 30 Jahren belaufen sich die Einsparungen auf etwa 1,7 Millionen Euro“, hat Engin Alparslan vom Kreis Mettmann ermittelt.

„Jetzt müssen wir weitere Untersuchungen durchführen, damit wir wissen, welche weiteren baulichen Maßnahmen für das Raumkonzept notwendig sind“, sagt Formella. Einen entsprechenden Auftrag hat die Stadtverwaltung Haan von der Zweckverbandsversammlung in der vergangenen Woche erhalten. Darüber hinaus soll sie die Räume im Schallbruch prüfen.

„Mein Favorit war immer die Landesfinanzschule, aber wenn wir das Gebäude der ehemaligen Musikschule bekommen, wäre das eine gute Alternative, die ich begrüßen würde“, sagt Dürr. Die dafür notwendigen Kosten muss die Stadt tragen. Aber weil sie in den Zweckverband investieren würde, könnte sie das auch trotz des Nothaushaltes, sagt Dürr und findet, dass die Stadt davon auch durchaus profitieren könnte. „Die Schule bietet mehr Platz, als wir brauchen, könnte dort zum Beispiel das Stadtarchiv unterbringen, das sich zurzeit noch unter dem Schwimmbad befindet.“

Doch das sind nicht die einzigen Berechnungen, die die Stadt anstellen muss. Denn das Gelände an der Dieker Straße soll verkauft werden. Auf Antrag der GAL wird geprüft, ob dort eine Klimaschutzsiedlung entstehen kann — auch mit der Alternative, dass das Backsteingebäude erhalten bleibt. Formella: Da müssen wir sehen, was als Benefit übrigbleibt.“

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