Das Handwerk sprüht vor Optimismus

Laut Konjunkturumfrage 2012 des Hildener Industrie-Vereins wird das Niveau des vergangenen Jahres zumindest gehalten.

Hilden. Die euphorische Stimmung der Hildener Unternehmer am Jahreswechsel 2010/2011 ist zwar verflogen, aber „es besteht weiterhin ein gesundes Vertrauen auf eine stabile wirtschaftliche Zukunft für das kommende Jahr“. So fasst der zweite Vorsitzende des Hildener Industrie-Vereins (HIV), Detlef Herrmann, das Ergebnis der Konjunkturumfrage für das laufende Jahr zusammen. Zum zehnten Mal haben der HIV, die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU Hilden (MIT) und das Stadtmarketing dafür die Stimmung in der Hildener Wirtschaft abgefragt.

Mehr als 700 Unternehmen wurde der Fragebogen zugeschickt. Etwa zwölf Prozent haben geantwortet. Deshalb könne laut Herrmann von einem repräsentativen Ergebnis ausgegangen werden — „zumal sich die Ergebnisse unserer Umfragen in den Vorjahren stets bewahrheitet haben“. Sollte dies auch für das laufende Jahr gelten, dürfte sich Stadtkämmerer Heinrich Klausgrete in diesem Jahr wieder über eine sprudelnde Geldquelle aus der Gewerbesteuer freuen können. Zwar erwarten diesmal 19 Prozent der teilnehmenden Unternehmen „eher sinkende“ Geschäftsaussichten für das eigene Unternehmen (im Vorjahr waren es nur vier Prozent), aber 68 Prozent (47 Prozent im Vorjahr) beurteilen die Aussichten als „gleichbleibend“. Das heißt: auf einem gleich hohen Niveau.

Dass die Hildener Unternehmen sich scheinbar unbeeindruckt von der andernorts teilweise düsteren Stimmungslage zeigen, wird sich laut Konjunkturumfrage auch auf die Mitarbeiterzahl niederschlagen. Nur acht Prozent gehen von sinkenden Zahlen aus, während 15 Prozent einen Anstieg erwarten. Die große Mehrheit (77 Prozent) erwartet für dieses Jahr keine Veränderung.

Besonders zuversichtlich sind die Dienstleister und das Handwerk. 19 (Dienstleister) beziehungsweise 14 Prozent von ihnen erwarten für ihr Unternehmen in diesem Jahr ein besseres Geschäft als im Vorjahr. Entsprechend optimistisch sind sie auch bei der Mitarbeiterentwicklung in ihren Betrieben: 19 Prozent der Handwerker und 16 Prozent der Dienstleister rechnen in diesem Jahr mit Neueinstellungen.

Dass die produzierenden Unternehmen und der Handel die Geschäftsaussichten und die Mitarbeiterentwicklung zurückhaltender bewerten, mag daran liegen, dass die allgemeine Wirtschaftslage einen größeren Einfluss auf ihre Geschäfte hat. Jedes dritte in der Produktion tätige Unternehmen geht für das laufende Jahr von einer schlechteren Tendenz aus. Im Vorjahr waren es elf Prozent. Ähnlich sieht es beim Handel aus. Dort erwarten 27 Prozent eine Verschlechterung (zwölf Prozent im Vorjahr).

Den größten Optimismus versprühen die kleinsten Unternehmen. Kein einziger Ein-Mann-Betrieb in Hilden erwartet für 2012 schlechtere Geschäfte oder eine Verschlechterung der allgemeinen Wirtschaftslage.

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