Das erspart die Reden

Vor drei Wochen hat Kämmerin Dagmar Formella den Haushalt 2012 in der Ratssitzung eingebracht. Drei Wochen hatten die Fraktionen und Mitglieder des Stadtrates Zeit, das Zahlenwerk zu studieren und — wenn gewünscht — Änderungsanträge zu formulieren.

Zugegeben, drei Wochen sind nicht viel Zeit, um das dicke Etatbuch durchzuarbeiten. Aber die meisten Ratsmitglieder machen das ja nicht zum ersten Mal. Und Hilfe können sie sich jederzeit im Rathaus holen. Dennoch legten die Fraktionen erst am Dienstag im Haupt- und Finanzausschuss ihre Änderungsanträge für den Haushalts- und den Stellenplan vor. Weil dem jeweiligen politischen Gegner damit aber die Zeit fehlte, diese Anträge zu studieren und wiederum zu beraten, wurden die Diskussionen und Abstimmungen komplett in die Ratssitzung vertagt. Während sich in den Nachbarstädten erst die Fachausschüsse mit dem Haushalt befassen und dem Stadtrat Empfehlungen aussprechen, überspringen die Haaner diesen Teil der Meinungsbildung. Ob das immer so sinnvoll ist? Davon können sich am Stadtgeschehen Interessierte in der kommenden Woche ein Bild machen. „Das erspart uns immerhin die Haushaltsreden“, kommentierte ein Ratsmitglied am Dienstag ganz treffend.

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