„Das Bad wird gebraucht“

Es gibt mehrere Optionen: Neubau, Sanierung? Die Kosten variieren zwischen drei und sieben Millionen Euro.

Haan. Die Möglichkeiten, ein Schwimmangebot in Haan aufrechtzuerhalten, sind vielfältig. Die Stadt könnte das Hallenbad am Alten Kirchplatz sanieren oder dort, beziehungsweise an anderer Stelle im Stadtgebiet einen Neubau errichten. Wahlweise für alle (Bürger, Schulen und Vereine), nur für Schulen und Vereine oder um allein das Schulschwimmen sicherzustellen.

Kostenmäßig variieren die Optionen zwischen 5,5 Millionen Euro für die Sanierung des bestehenden Bades, sieben Millionen für einen Neubau in vergleichbarer Größe, 4,5 Millionen Euro für ein Bad mit fünf 25-Meter-Bahnen, das allein Schüler und Vereine nutzen und drei Millionen Euro für ein kleines Bad, das allein Schulen zur Verfügung steht.

Die Zahlen hat die Deutsche Gesellschaft für Badewesen ermittelt und im Schulausschuss vorgestellt. Die Empfehlung von Geschäftsführer Christian Ochsenbauer zielt auf den Neubau eines funktionalen Bades: „Dann sollten Sie aber eine Bedarfsplanung erarbeitet, ein Betriebskonzept erstellen, die wirtschaftliche Seite untersuchen und das Einzugsgebiet untersuchen lassen.“ Grundsätzlich bescheinigt er dem Bad eine gute Akzeptanz. Sowohl Öffnungszeiten als auch Besucherzahlen seien überdurchschnittlich hoch: „Das Bad ist richtig positioniert und wird gebraucht.“

Nur: Es fehlt das Geld — sowohl für die Sanierung als auch einen Neubau. Die Stadt müsste nicht nur die Investitionen stemmen, auch die jährlichen Belastungen belaufen sich bei den Neubau-Varianten auf mehrere hunderttausend Euro. Selbst wenn die Stadt sich für ein Bad nur für Schulen und Vereine entscheidet, würde es die Stadt höher belasten als das jetzige Bad.

Auf ein Hallenbad verzichten will aber keine der Ratsfraktionen. Und weil auch die Unfallkasse NRW nach einer Begehung des Bades keine sofortige Schließung gefordert hat, wollen die Politiker jetzt in Ruhe überlegen, welche Form des Schwimmangebots künftig gemacht werden soll.

Kämmerin Dagmar Formella machte noch mal deutlich, dass das Geld für einen Neubau nicht aus der Stadtkasse kommen kann. „Aber wir haben Zeit, um in Ruhe zu bewerten, was finanzierbar ist“, sagte sie. Dass die Politiker dafür aber nicht allzu viel Zeit haben, gab Ute Eden, Leiterin des Gebäudemanagements, zu bedenken. Denn die Unfallkasse hat eine Reihe von Mängeln aufgelistet, die die Stadt in den kommenden Monaten beseitigen muss. „Das wird eine sechsstellige Summe kosten“, kündigte sie an.

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