Hilden/Haan Feuerwehren trennen ihre Teams

Hilden/Haan. · Rettungswagen werden ins Area 51 und in den Jugendtreff am Weidenweg ziehen.

 Ein Rettungsdienst ist am Jugendtreff Weidenweg im Hildener Süden eingerichtet.

Ein Rettungsdienst ist am Jugendtreff Weidenweg im Hildener Süden eingerichtet.

Foto: "Köhlen, Stephan (teph)"/Köhlen, Stephan (teph)

Damit der Rettungsdienst auch in Zukunft noch reibungslos funktioniert, hat die Stadt nun zwei Rettungswagen und deren Besatzung aus der Wache in der Innenstadt abgezogen und in die derzeit ohnehin ungenutzten Jugendtreffs im Norden und um Süden verlagert. „Das Gebot der Stunde lautet: Kontakte vermeiden oder zumindest so gering irgendwie wie möglich halten. Die Feuerwehr stellt das vor eine große Herausforderung“, erklärte Hildens Stadtsprecherin Henrike Ludes-Loer.

Die Hildener Feuerwehr ist laut Stadt täglich mit mindestens zwölf Mitarbeitern im Einsatz. Viele Maßnahmen zum Infektionsschutz hätten die Einsatzkräfte bereits vor einigen Tagen getroffen: Die Fahrzeuge werden demnach regelmäßig desinfiziert, die verschiedenen Teams dürfen beim Schichtwechsel nicht aufeinandertreffen, Sozialräume und Küche werden vor dem Wechsel der Schicht gründlich gereinigt.

Infektionsgefahr innerhalb
der Wehr wird verringert

„Da immer mehr Patienten mit Corona-Symptomen versorgt und anschließend transportiert werden müssen, geht die Feuerwehr jetzt einen Schritt weiter“, berichtet Henrike Ludes-Loer: Zwei Rettungswagen erhalten vorübergehend neue Standorte um die Infektionsgefahr innerhalb der Feuerwehr zu verringern: Jeweils ein Rettungswagen mit einem zweiköpfigem Team ist seit Mittwoch in 24-Stunden-Wechselschichten im Area 51 an der Furtwänglerstraße und im Jugendtreff am Weidenweg untergebracht. Dank der bereits vorhandenen, fest verbauten Ausstattungen der beiden Jugendtreffs sei auch eine Selbstverpflegung der Einsatzkräfte vor Ort möglich. „Auf diese Weise stellen wir sicher, dass der Rettungsdienst der Feuerwehr Hilden auch dann einsatzfähig bleibt, wenn es in dem einem Team einen Infektionsfall geben sollte“, erklärt Feuerwehrleiter Hans-Peter Kremer. Für die Feuerwehr oder einzelne Löschzüge gibt es aber keine Planungen, auch sie für einige Zeit auszulagern.

Auch die Stadt Erkrath geht den Weg der Aufteilung. Am Mittwoch ist eine Interimsrettungswache am Millrather Weg 67 im Gebäude der Regenbogenschule eingerichtet worden. Vier Einsatzkräfte versehen dort ihren Dienst und besetzen von 7 bis 19 Uhr zwei Rettungswagen. Zudem wurde das Dienstplanmodell für die hauptamtlich beschäftigten Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes von einem Drei-Schicht-Modell mit rotierender Personalbesetzung auf ein Fünf-Schicht-Modell mit fester Personalbesetzung umgestellt.

„Diese Maßnahmen sind erforderlich, um bei einer etwaigen Virus-Erkrankung eines Beschäftigten der Feuerwehr eine mögliche Übertragung nur auf einen kleinen Teil der Belegschaft zu beschränken“, erläutert der Erkrather Feuerwehrchef Guido Vogt. Auch für den täglichen Betrieb im Zwölf- und 24-Stunden-Dienst sei ein weitreichender Maßnahmenkatalog zum Schutz der Beschäftigten erstellt worden, erklärte Vogt weiter.

Die Feuerwehr der Stadt Haan hat die Brandbekämpfer vom Rettungsdienst getrennt. „Das hat bei uns aber auf dem eigenen Gelände sehr gut geklappt“, erklärt Feuerwehrchef Carsten Schlipköter.

Die Aufenthaltsbereiche und die Küchen sind strikt getrennt. Außerdem achten die Führungskräfte darauf, dass auch die einzelnen Wachabteilungen keinen Kontakt zueinander haben.

Die Feuerwehr Hilden feiert in diesem Jahr ihr 150-jähriges Bestehen. Inwieweit das bunte und über das gesamte Jahr verteilte Festprogramm angesichts der Corona-Krise stattfinden kann, ist unklar. Der Spendenlauf am ersten Aprilwochenende ist aber in jedem Fall schon einmal abgesagt worden. „Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben“, sagt Feuerwehrchef Hans-Peter Kremer.

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