Hilden Corona erschwert Pizzeria-Eröffnung

Hilden. · Den Gästen schmeckt’s. „Ich habe kosovo-albanische Wurzeln, mein Herz schlägt für Deutschland, aber zugleich auch für die italienische Küche“, sagt Inhaber Ljuljzim Rahmani. Er hat mitten in der Corona-Krise die Pizzeria Casa Mia an der Richrather Straße eröffnet. Eine Herausforderung, wie er erzählt.

 Ljuljzim Rahmani hat sein Restaurant Casa Mia mitten in der Corona-Krise eröffnet.

Ljuljzim Rahmani hat sein Restaurant Casa Mia mitten in der Corona-Krise eröffnet.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Der Name Casa Mia, der neu eröffneten Pizzeria an der Richrather Straße 269, hat für die Familie Rahmani tatsächlich eine tiefere Bedeutung. Als Ljuljzim Rahmani Mitte Februar begann, den ehemaligen Imbiss in einen ansprechend freundlichen Ort für italienische Küche zu verwandeln, wollte der erfahrene Gastronom nicht nur ein Zuhause für seine Familie schaffen. Auch seine Gäste sollten sich in der familiären Atmosphäre wie zu Hause fühlen.

„Ich habe kosovo-albanische Wurzeln, mein Herz schlägt für Deutschland, aber zugleich auch für die italienische Küche“, beschreibt der 51-jährige Inhaber, der bereits in Neuss und in Düsseldorf Pizzerien geführt hat, sein Heimatgefühl. „Ich bin hierhin gekommen, um bis zur Rente zu bleiben, ich will hier in Hilden weniger Stress bei der Arbeit und dafür mehr Wert auf die Qualität legen“, sagt ­Rahmani.

Doch dann begann Mitte März die Corona-Pandemie, und der Lockdown ließ alle Träume auf eine baldige Eröffnung dahinschmelzen wie den Käse auf einer Pizza. Der Optimismus, dass es aber irgendwie weiter gehen würde, schwand jedoch nie in dem Familienbetrieb, in dem neben Frau Sahadete und Sohn Ardi auch zwei Töchter und ein Schwiegersohn mitarbeiten. „Wenn die Familie zusammen ist, dann schaffen wir das“, sagt Ljuljzim Rahmani im Ton einer unumstößlichen ­Doktrin.

„Überhaupt ist bei familiärer Zusammenarbeit die Atmosphäre besser“, ergänzt sein Sohn Ardi. Der 16-Jährige arbeitet mit, dabei hat der Einser-Schüler gerade die Realschule absolviert, will auf einer Gesamtschule sein Abitur machen, um später Informatik zu studieren.

Während des Lockdowns wurde das Gebäude renoviert

Man konnte allerdings während des Lockdowns die Renovierungsarbeiten zeitlich ausdehnen bis schließlich mit einigen Wochen Verspätung am 11. Mai endlich Eröffnung, wenngleich mit „angezogener Handbremse“, gefeiert werden konnte. Wegen der Corona-Abstandsregelungen mussten im Innenbereich von den sieben Tischen drei und auf der Terrasse weitere zwei Tische gesperrt werden.

Das vielfältige Angebot, das knapp 40 Pizza-Varianten, unterschiedliche Pasta-Spezialitäten, frische Salate sowie Desserts wie zum Beispiel Tiramisu beinhaltet, stieß von Anbeginn in der Nachbarschaft auf eine positive Resonanz. Weil aktuell Tischreservierungen erforderlich sind, neben viele die Köstlichkeiten mit nach Hause. „Wer einmal gekommen ist, kommt wieder. Bislang haben wir von unseren Gästen, die uns auch bei ihren Nachbarn empfehlen, viel Lob bekommen“, sagt Rahmani mit einer Mischung aus Bescheidenheit und einem Selbstbewusstsein, in dem die Gewissheit, dass sich Qualität durchsetzen wird, mitschwingt.

Als gäbe es eine geheime ­Regieanweisung, kommt im diesem Moment eine Passantin, die sich als frischer Casa-Mia-Fan outet, vorbei und bittet um Flyer, mit denen sie Nachbarn über das neue Angebot italienischer Kulinarik im Viertel informieren möchte. Viel Lob ist auch bereits in den Bewertungen bei Google und Facebook nachzulesen. Der Qualitätsstandard der Gerichte rührt maßgeblich daher, dass die Pizza im Stein­ofen gebacken wird und die Zutaten für Pasta uns Salate frisch in der Casa Mia zubereitet werden. „Das können wir, und das können wir gut“, so Rahmani mit gewohntem Selbstbewusstsein. „Es geht langsam aber stetig aufwärts, aber ein langsam erzielter Erfolg wird länger anhalten“, sagt er und warnt: „Es darf nur keine zweite Corona-Welle ­kommen“.

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