Chagall im Kindergarten

In der katholischen Kita in Neviges sind vom 1. bis 10. April die Farblithografien „Bilder zur Bibel“ zu sehen.

Neviges. Kunst im Kindergarten nicht nur für Kinder: Vom 1. bis 10. April präsentiert die Kindertagesstätte St. Mariä Empfängnis die Ausstellung „Bilder zur Bibel“ mit 41 Farblithografien von Marc Chagall. Ausrichter sind das Katholische Bildungswerk Mettmann und das Katholische Familienzentrum „Maria, Königin des Friedens“.

Vor zehn Jahren hat das Erzbistum die Sammlung angeschafft, seither ist sie als Wanderausstellung in der Diözese zu sehen und macht, nach Kettwig und Wülfrath, nun zum dritten Mal im Dekanat Mettmann Station.

Dabei stehen zwei Ziele im Vordergrund: „Wir wollen religiöse Bildung einmal etwas anders präsentieren, und wir möchten Kinder, Jugendliche und Erwachsene einladen, sich für Malerei und Kunstgeschichte zu öffnen“, sagt Bildungswerk-Projektleiter Heinz-Peter Jaeschke.

Die Ausstellung werde auch bewusst vor Ort eingesetzt, um die Hemmschwelle herabzusetzen: „Vielleicht bekommen Eltern ja Spaß daran, mit dem Nachwuchs einmal namhafte Ausstellungen zu besuchen.“

Für Jaeschke eignen sich besonders die farbintensiven Bilder Chagalls, sich mit religiösen Themen zu beschäftigen. Die Lithografien der Verve-Bibel stellen Momente biblischen Geschehens von der Genesis bis zu den Propheten dar, freudige wie leidvolle Erfahrungen des jüdischen Volkes spiegeln sich in ihnen ebenso wie die Gewissheit eines Lebens vor Gott:

„Kinder begegnen den Bildern viel unvoreingenommener, die Übersetzung der Inhalte ist mit Kindern viel einfacher“, so eine Erfahrung bisheriger Ausstellungen. Eine erste Reflexion zeigen die Bilder, die die Kinder der Tagesstätte in der Begegnung mit den Werken Chagalls geschaffen haben.

Dessen ungeachtet stößt die Ausstellung im Vorfeld auch bei Erwachsenen auf großes Interesse: „Wir haben schon 20 Gruppen, die feste Termine für eine Führung gebucht haben“, berichtet die Leiterin der Tagesstätte, Heike Land.

Während die Vormittage Kindergärten und Grundschulen vorbehalten sind, haben sich für die Nachmittage eine Reihe von Erwachsenen- und Seniorengruppen angemeldet. Hier gebe es noch freie Termine, so Land. Geleitet werden die Führungen von der Bonner Kunsthistorikerin Dr. Hildegard Heitger-Benke.

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