Breloh zieht bei Fabry ein

Der Kulturausschuss hat beschlossen, dass ein Platz oder eine Allee in Hilden nach dem berühmten Wundarzt benannt wird.

Hilden. Gibt es in Hilden demnächst einen Wilhelm-Fabry-Platz oder eine Wilhelm-Fabry-Allee? "Ja", lautete jetzt das klare Votum des Kulturausschusses, der damit einem Antrag der Bürger-Aktion (BA) folgte. "Durch die Benennung eines innenstadtnah gelegenen Platzes oder einer Allee nach Wilhelm Fabry, dem berühmtesten Sohn der Stadt, wird das Andenken an ihn nachhaltig in das Bewusstsein der Hildener Bevölkerung gestellt", heißt es in der Begründung, die auch von der Stadtverwaltung unterstützt wird.

Zwar wurde dem Wundarzt (1560 bis 1634) bereits die Fabriciusstraße gewidmet (in Anlehnung an seinen richtigen Namen Guilelmus Fabricius Hildanus), doch entspreche das nicht seiner "überragenden Bedeutung", hatte Ludger Reffgen für die BA-Fraktion argumentiert. Um der Gefahr von Verwechslungen vorzubeugen, solle ein Platz oder eine Allee seinen Namen tragen.

Wo sich später die Wilhelm-Fabry-Allee entlang schlängelt oder sich der neue Wilhelm-Fabry-Platz befindet, "steht natürlich noch nicht fest", wie Kulturdezernent Reinhard Gatzke sagte: "Aber schließlich ging es erst einmal ums Grundsätzliche. Der Beschluss muss also keinesfalls kurzfristig umgesetzt werden."

Nicht mehr offen ist hingegen die Frage, wo der Standort des neuen Wilhelm-Fabry-Museums sein wird: auf den Grundstücken Ellerstraße 1a und Benrather Straße24. Inzwischen wurden durch den Erwerb der ehemaligen Löwen-Apotheke und den Kauf weiterer Grundstücke die Möglichkeit geschaffen, "an diesem markanten Punkt der Innenstadt durch einen Neubau des Wilhelm-Fabry-Museums auch städtebaulich ein Ausrufezeichen zu setzen", hieß es aus dem Rathaus. "Die Grundlagen sind geschaffen", sagte Gatzke. Das Planungsrecht besteht.

Das bisherige Museum an der Benrather Straße 32 a platzt aus allen Nähten. Daran würde selbst ein Um- oder Ausbau nichts ändern. Ein Wettbewerb von Architekturstudenten hat jedenfalls gezeigt, dass eine sinnvolle Erweiterung am aktuellen Standort nicht zu realisieren sei.

Im künftigen Museum soll auch der Nachlass des Hildener Bildhauers Heinz Breloh (1940 bis 2001) untergebracht werden. Die großformatigen Arbeiten des Künstlers wandern zwar nach Köln (Kolumba-Museum) und Duisburg (Wilhelm-Lehmbruck-Museum), die grafischen Arbeiten sowie die kleinen und mittelgroßen Objekte bleiben jedoch in Hilden.

Wilhelm Fabry ist ein Markenname, ein Pfund, mit dem sich wuchern lässt. Das hat das bald beendete Fabry-Jahr 2010 gezeigt. Deshalb soll mit Wilhelm Fabry als Marke und Werbeträger auch in Zukunft gearbeitet werden. Darüber, dass der berühmte Wundarzt, dessen 450. Geburtstag in diesem Jahr in Hilden gefeiert wurde, der Stadt ganz besonders gut zu Gesicht stand, herrschte insbesondere im Kulturausschuss Einigkeit - egal, welcher politischer Couleur, ob im Rathaus oder draußen auf der Straße.

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