Beim Geschenkekauf läuft jetzt der Endspurt

Die Käufer haben sich Zeit gelassen. Doch nun herrscht Hochbetrieb in den Geschäften.

Hilden. Der Handel ist optimistisch ins Weihnachtsgeschäft gestartet: „Aufgrund der anhaltend guten Konsumstimmung, einer guten Arbeitsmarktlage und vielen realen Lohnzuwächsen wegen der niedrigen Inflationsrate in diesem Jahr erwarten wir ein Plus zwischen drei und vier Prozent“, berichtete Björn Musiol, Regionalreferent des Handelsverbandes NRW, Mitte November. Er ist auch für den Kreis Mettmann zuständig. Seine Prognose für den Jahresabschluss: „In Hilden erwarten wir im diesjährigen Weihnachtsgeschäft einen Umsatz von 84 Millionen Euro.“

Auch in Zeiten wachsender Konkurrenz durch das Internet bleibt die Vorweihnachtszeit die wichtigste Saison für den stationären Einzelhandel. Aber: „Bei vielen Klein- und Mittelstädten wie im Kreis Mettmann, in denen wir noch viele inhabergeführte Geschäfte finden, ist die Erwartungshaltung sehr unterschiedlich. Die Spielwaren- oder Elektrobranche profitiert in Hilden oder Ratingen beispielsweise stärker vom Weihnachtsgeschäft als die Bekleidungsbranche“, hat Musiol beobachtet. Erfahrungsgemäß verkaufen sich neben Spielzeug und (Unterhaltungs-)Elektronik auch Kosmetik, Schmuck und Bücher gut in der Vorweihnachtszeit.

Tatsächlich aber begann das Weihnachtsgeschäft dann schleppend, wie von der Hildener Haushaltswarenhändlerin Anja Schürg vorhergesehen: „Das Weihnachtgeschäft konzentriert sich immer stärker auf die Zeit kurz vor den Feiertagen. Zwei Wochen vor Heiligabend geht der Rummel erst richtig los“, so Schürg vor einem Monat. Dieses Jahr ist die Adventszeit mit fast fünf Wochen besonders lang.

Stadtmarketing-Geschäftsführer Volker Hillebrand weiß seit gestern, dass das Weihnachtsgeschäft in Hilden und anderswo entsprechend „schwach begonnen hat“. Erst seit dem vorigen Wochenende ist die Stadt voll und die Geschäfte laufen gut, haben ihm die Hildener Einzelhändler und Filiallisten berichtet.

Beispiel Saturn: „Moderne Fernsehgeräte, VR-Brillen, Handys und Computer laufen sehr gut“, freut sich Geschäftsführer Christian Röhrig. Eine Hildener Besonderheit: Bei Saturn am Warringtonplatz verkaufen sich Drohnen dieses Jahr hervorragend. Auf einem eigenen großen Verkaufstisch werden sie präsentiert, und Männer bestaunen sie mit glänzenden Augen. Röhrig geht davon aus, dass sich der Umsatz bei Saturn-Hilden „auf dem gleichen Niveau wie 2015“ bewegen wird. Franz-Josef Holtzhausen vom gleichnamigen Bekleidungsgeschäft in der Innenstadt ist ebenfalls zufrieden: „Das Weihnachtsgeschäft ist etwas zäher angelaufen als sonst, aber wir sind zufrieden. Wenn es so weitergeht, werden wir sogar ein leichtes Plus im Vergleich zum Vorjahr erreichen“, sagt der Inhaber.

Sein Erfolgsrezept: Er ordert weniger Winterkleidung und mehr Ware für den Übergang sowie Festliches: „Beides ist im Trend. Die Kunden kaufen bei uns auch Hochpreisiges, wenn es gefällt.“

Christa Saxler, Hilden

Mario Schmitz, Hilden

Sabine Kolodzinsky, Düsseldorf

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