Bauverein am Kirschenweg: Anwohner haben das Wort

Am Donnerstag wird über die Pläne des Bauvereins am Kirschenweg diskutiert.

Hilden. „Variante Null“ würde der ältere Herr auf dem Kirschenweg wählen, wenn es nach ihm ginge. Auf dem Gelände des Bauvereins zwischen An den Linden, Ohligser Weg und Kirschenweg sollte alles so bleiben, wie es ist.

Die geplante Nachverdichtung lehnt er ab. Seinen Namen will er nicht sagen. „Da haben schon genug Anwohner Ärger mit dem Bauverein gehabt“, erklärt er.

Aber zur Bürgeranhörung will er gehen. Die beginnt am Donnerstag um 18 Uhr in der Aula des Helmholtz-Gymnasiums, Am Holterhöfchen 30. Dort werden drei Varianten vorgestellt, wie das Grundstück bebaut werden könnte. Die „Variante Null“ ist nicht darunter. Zwei Varianten hat das Hildener Büro StadtVerkehr im Auftrag des Bauvereins erstellt. Eine Variante beruht auf den Vorschlägen der Anwohner.

Der ältere Herr vom Kirschenweg will den Kompromissvorschlag der Anwohner unterstützen. Der sieht die geringste Bebauung vor. Die drei Varianten wurden seit dem Beschluss des Stadtrates zur Aufstellung eines Bebauungsplanes zwischen der Stadt Hilden, dem Bauverein und den Planern abgestimmt.

Dabei wurde der von den Fraktionen Bürgeraktion und Freie Liberale eingebrachte Alternativvorschlag inhaltlich unverändert übernommen. Alle drei Varianten wurden zudem im Internet auf der Homepage der Stadt Hilden veröffentlicht.

Der Vorschlag der Anwohner beinhaltet 16 neue Wohneinheiten. Die Pläne des Bauvereins gehen weit darüber hinaus. Eine Variante sieht in zwei Bauabschnitten insgesamt 72 neue Wohneinheiten vor, in der anderen sind es sogar bis zu 89.

Mit der Planung soll versucht werden, so der ebenfalls im Internet veröffentlichte Erläuterungsbericht des Bauvereins, „ein bestehendes homogenes Stadtquartier weiterzuentwickeln“. Dazu sollen auch die bestehenden Gebäude „nur nach Bedarf und eingehender Prüfung“ neu errichtet werden.

Der gemeinnützige Bauverein benötigt Wohnraum für seine Mitglieder. Deswegen hat er vor mehr als zwei Jahren einen städtebaulichen Rahmenplan erarbeiten lassen, um das Gelände zwischen den Straßen An den Linden, Ohligser Weg und Kirschenweg zu verdichten. Dabei sollen die im Innenbereich liegenden großen Ziergärten (ehemalige Selbstversorgergärten) überbaut werden.

Diese Pläne stießen bei den Anwohnern auf wenig Gegenliebe. Sie wollen, so ihre damalige Aussage, „den ursprünglichen Charakter der seit Generationen gewachsenen Siedlung erhalten“ und gründeten deswegen die Bürgerinitiative LOK — benannt nach den drei Anfangsbuchstaben der Straßennamen.

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