Baumpflege vor der Haustür

Seit einem Jahr gibt es in Hilden die Möglichkeit, Baumpate zu werden. Die Verwaltung ist mit der Resonanz zufrieden.

Hilden. Rund 4000 Bäume säumen die Straßen und Wege in Hilden. Sie sind Blickfang und Staubfilter, Sauerstoff- und Schattenspender. Vor allem aber verschönern und verbessern sie die stark versiegelten Bereiche der Stadt.

„Nur wer die Bäume liebt wie sich selbst, wird überleben“, fand schon der Architekt, Künstler und Umweltaktivist Friedensreich Hundertwasser. Weil das so ist, und die Stadt sich zudem über jede helfende Hand freut, wurde im Rathaus für die Hege und Pflege der hölzernen Schönheiten etwas ganz Besonderes erdacht: Baumpatenschaften.

„Sie können Ihre Stadt bei der Pflege und Unterhaltung Ihrer Grünanlagen und Straßenbäume beziehungsweise Pflanzkübel unterstützen, indem Sie eine oder mehrere Patenschaften übernehmen“, heißt es in einer Broschüre des Tiefbau- und Grünflächenamtes, die vom Rathaus bis zur Stadtbücherei seit Mitte vergangenen Jahres öffentlich ausliegt und sich gezielt an die Baumfreunde in Hilden richtet. „Dabei geht es nicht um Spenden“, betont Achim Hendrichs vom Tiefbau- und Grünflächenamt: „Es geht darum, dass die Leute selbst aktiv werden. Dass sie zum Wasserschlauch, zum Rasenmäher, zur Harke und zum Unkrautjäter greifen. Dass sie selbst Hand anlegen an ihrem Baum.“

Zu den Arbeiten, die dem Tiefbau- und Grünflächenamt vorschweben, gehört zum Beispiel das ausgiebige Wässern der Bäume in Trockenzeiten. „Wussten Sie, dass ein neu gepflanzter Baum in den ersten fünf Standjahren 50 Liter pro wöchentlicher Wässerung benötigt?“, heißt es dazu in dem städtischen Flyer. Auch das Befreien der Baumscheibe — also der Fläche, in der der Baum eingebettet ist — von Wildkraut gehört zu den Aufgaben der Baumpaten. Genauso wie das Lockern der Bodenoberfläche dieser Scheibe, um den Boden zu belüften, oder das Einsammeln von Unrat wie Papier und Getränkedosen. „Darüber hinaus könnten — wenn nötig — Baumbindungen kontrolliert werden oder mit Rasen angelegte Baumscheiben gemäht werden“, sagt Hendrichs.

Was nicht zu den „Jobs“ gehöre, sei dagegen das eigene Bepflanzen der Baumscheiben. „Natürlich können die Beete drumherum verschönert und bepflanzt werden. Aber bitte nur in Absprache mit unseren Fachleuten“, sagt Hendrichs. Grund seien oft wild wuchernde Gewächse, „denen hinterher nicht mehr Herr zu werden ist, und die dann sogar den Baum schädigen können“, sagt Hendrichs.

Aktuell gibt es in Hilden 27 Paten, die sich um rund 40 Bäume kümmern. „Natürlich könnten es ein paar mehr sein, aber wir sind zufrieden“, sagt Hendrichs. Zumal die Dunkelziffer wahrscheinlich wesentlich höher sei. „Augenscheinlich haben inoffiziell wesentlich mehr Menschen eine Art Patenschaft übernommen“, ist er sich sicher und verweist auf die vielen, „besonders gepflegten“ Baumscheiben, „die aber nicht zu unseren Paten gehören“. Hendrichs geht vielmehr davon aus, dass sich manch ein Hildener „ganz inoffiziell“ um die Bäume vor seiner Haustür kümmert.

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