Haan Bahnhof Gruiten wird erst in Jahren umgebaut

Haan. · Der Bahnhof Gruiten bietet schon seit Jahren ein trauriges Bild. Die Bahnsteige müssen saniert und in der Höhe angepasst werden. Es fehlt an Wetterschutz sowie Bahnsteigausstattung, Beleuchtung und Beschallung – von einem Wegeleit- und Informationssystem ganz zu schweigen.

 Der Bahnhof Gruiten soll umgebaut werden.

Der Bahnhof Gruiten soll umgebaut werden.

Foto: Ralf Geraedts

Auch der Neubau einer Personenüberführung ist dringend notwendig. Doch eine Antwort der DB auf eine entsprechende Anfrage der Stadt lässt die Hoffnung auf baldige Abhilfe erst einmal wieder in weite Ferne rücken. Für die bauliche Umsetzung der jeweiligen Maßnahme muss die Bahn nämlich die Zugestrecke vorübergehend sperren. Und diese sogenannten Sperrpausen benötigen einen Vorlauf von etwa drei Jahren, teilt das Unternehmen in seinem Schreiben mit.

Bisher sind die Sperrungen, die die Auswirkungen auf das Streckennetz gering halten sollen, noch nicht einmal beantragt worden. Laut Bahn soll dies zwar noch in diesem Jahr geschehen, doch ein Beginn der eigentlichen Arbeiten dürfte damit nicht vor 2024 zu erwarten sein. Die Stadt hatte das Schreiben ihrem Bericht zum Sachstand der Bahnhof-Modernisierungen jetzt im Verkehrsausschuss beigelegt.

„Die Sperrpausen werden parallel zur Entwurfs- und Genehmigungsplanung angemeldet“, heißt es darin. Und die soll laut Bahn innerhalb der kommenden drei Monate starten. Doch auch hier gibt es Unsicherheiten: Die Planungsunterlagen müssen nämlich beim Eisenbahnbundesamt zur Genehmigung eingereicht werden. In ihrem Schreiben betont die Bahn vorsichtshalber schon mal: „Auf die Dauer des Genehmigungsverfahrens haben wir keinen Einfluss.“

Es ist nicht die einzige Antwort der Bahn, die in diesen Tagen für Verärgerung in Haan und Gruiten sorgt. Auch die Auskunft, der Gruitener Bahnhof sei nicht im Videoprogramm des Konzerns enthalten und könne daher auch nicht mit Überwachungskameras ausgestattet werden, wird im Stadtgebiet nicht gut aufgenommen. Kritik gibt es in diesem Zusammenhang aber auch am Informationsmanagement der Stadtverwaltung. So bemängelt beispielsweise der Gruitener SPD-Ortsvereinsvorsitzende Jens Niklaus, die Antwort der Bahn auf die Anfrage der CDU zum Thema Videoüberwachung habe im Rathaus schon am 8. September vorgelegen. Dem Stadtrat sei sie aber erst nach der Kommunalwahl, am 15. September, per E-Mail weitergeleitet worden. „ Ein Schelm, wer Böses dabei denkt“, merkt Niklaus an.

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