Haan Gruitener Bahnhof verdient Aufwertung

Haan. · Mitglieder der Haaner Frauen-Union forderten bei einem Rundgang kleinere Maßnahmen zur Attraktivierung.

 Im Stationenbericht 2017 erhielt der Bahnhof Gruiten ein schlechtes Zeugnis. Auch die Teilnehmer der Ortsbegehung – vorne im Bild die Vorsitzende der Frauen-Union, Brigitte Heuser – sind mit dem Zustand nicht zufrieden und wünschen sich Verbesserungen.

Im Stationenbericht 2017 erhielt der Bahnhof Gruiten ein schlechtes Zeugnis. Auch die Teilnehmer der Ortsbegehung – vorne im Bild die Vorsitzende der Frauen-Union, Brigitte Heuser – sind mit dem Zustand nicht zufrieden und wünschen sich Verbesserungen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Bei der Umfrage der Haaner Frauen-Union (FU) zum Thema Angsträume landete der Bahnhof Gruiten an oberster Stelle. Am Dienstagabend trafen sich Mitglieder der Union mit Vertretern der Deutschen Bahn (DB), um bei einer Ortsbegehung über Verbesserungsmöglichkeiten zu sprechen. Auch die Stadt ist aufgefordert, tätig zu werden. Bei Einbruch der Dunkelheit wirkt der Gruitener Bahnhof ganz schön finster: Der mit Fliesen gekachelte Tunnel, der zu den Bahnsteigen führt, ist wenig einladend und das gelblich schimmernde Licht erinnert an einen schlechten Horrorfilm.

Das Bahnhofsgebäude, das von den Gleisen aus als grauer, beschmierter Klotz wahrgenommen wird, wirkt heruntergekommen, fast verlassen. Auch auf dem Parkplatz ist es stockduster, weil ausreichende Lichtquellen fehlen und die wenigen, die es gibt, teilweise nicht funktionieren. Der Stellplatz für Fahrräder auf der anderen Seite der Gleise ist komplett unbeleuchtet.
Abends, alleine an diesem Ort ein- und auszusteigen, bereitet einigen Bürgern Angst, wie die Umfrage der Frauen-Union deutlich gemacht hat. Unbegründet, sagen die Statistiken. Denn die Fallzahlen bestätigen kein erhöhtes Aufkommen von Strafdelikten in der Umgebung. Das hatten Vertreter der Polizei betont und das unterstrich auch Thorsten Buhrmester von der DB-Sicherheit am Abend der Ortsbegehung: „Rein objektiv betrachtet, haben wir kein Sicherheitsproblem an diesem Bahnhof.“

Dennoch fühlen sich viele Bürger unwohl an diesem Ort: „Ich fahre schon lange nicht mehr von hier aus mit der Bahn, weil ich mich hier abends unsicher fühle“, äußerte eine Teilnehmerin, die zur Ortsbesichtigung mit FU-Mitgliedern und Vertretern der DB gekommen war. „Ich fahre mit dem Auto lieber nach Hochdahl-Millrath und nehme von dort aus die Bahn.“ Denn dieser Bahnhof sei heller, besser beleuchtet und freundlicher gestaltet, lautete der Tenor.

Ein gepflegteres Erscheinungsbild wünschten sich die Teilnehmer für den Gruitener Bahnhof. Schöne Graffitis an den Wänden, statt hässlicher Schmierereien wurden angeregt ebenso wie eine bessere Beleuchtung. Für letzteres müssten die Zuständigkeiten geklärt werden, denn für die Beleuchtung des P&R-Parkplatzes etwa, sei die Stadt verantwortlich. Wolfgang Stötzner, Vorsitzender des Bürger- und Verkehrsvereins (BVV) Gruiten bemängelte, dass man sich schon seit den 1980er Jahren mit dem Thema Bahnhof auseinandersetze und außer Fliesen im Tunnel nichts verändert wurde. „Wann kommt denn endlich die Modernisierung?“, wollte er wissen.

Tatsächlich, bestätigten Stefan Deffner, DB-Pressesprecher für NRW, und Melanie Wenzelewski vom Bahnhofsmanagement Düsseldorf, gehöre der Gruitener Bahnhof zum Paket der dritten Modernisierungsoffensive der Bahn (siehe ­Info-Box). Die Teilnehmer fragten sich, ob nicht schon kurzfristig kleinere Änderungen durchgeführt werden könnten, um den Bahnhof für Pendler attraktiver zu gestalten, etwa mittels Schienen auf den Treppen einen bequemeren Zugang mit Fahrrädern oder Kinderwagen zu ermöglichen. Wenzelewski versprach, die zuständigen Stellen, Vertreter der DB und der Stadt Haan an einen Tisch zu bringen. „Es wäre gut“, sagte FU-Vorsitzende Brigitte Heuser, „wenn das noch 2019 angestoßen werden könnte.“

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