Autofahrer sollen umsteigen

Um das Klima in Hilden zu schützen, soll vor allem der Autoverkehr reduziert werden. Planer und Fachleute haben jetzt Überlegungen zum Klimaschutzkonzept vorgestellt.

Hilden. Der Straßenverkehr in Hilden ist pro Jahr für einen Schadstoff-Ausstoß von 162 043 Tonnen Kohlendioxid (CO2) verantwortlich. Das ist etwa ein Drittel des gesamten Schadstoff-Ausstoßes der Stadt. Zu diesem Ergebnis ist das Fachbüro Adapton Energiesysteme AG bei der Erstellung des Klimaschutzkonzeptes für Hilden gekommen. Dieser Anteil soll gesenkt werden. Vorschläge dafür, wie dieses Ziel erreicht werden kann, erarbeitet derzeit das Hildener Büro Stadtverkehr.

In welche Richtung es gehen könnte, hat das Büro jetzt in einem Workshop mit Fachleuten, unter anderem von ADFC und Stadtwerken, vorgestellt. Dabei wurden drei Szenarien besprochen, durch die eine Senkung der CO2-Emissionen um 15, 25 oder 30 Prozent erreicht werden könnte. „Realistisch ist dabei eine Senkung zwischen 15 und 25 Prozent“, sagt Hildens Umweltbeauftragter Achim Hendrichs. Denn um das Maximalziel zu erreichen, wären auch Restriktionen wie die Erhöhung der Parkgebühren erforderlich.

Um Autofahrern den Umstieg auf Bus oder Fahrrad schmackhaft zu machen, möchte die Stadt aber lieber auf Motivation setzen und die vorhandenen Angebote fördern und ausbauen. Dafür wären unter anderem der Ausbau und die kontinuierliche Pflege des Radwegenetzes zwingend erforderlich. „In Hilden ist schon eine ganze Menge passiert“, sagt Hendrichs. Beispielsweise die Stellplatzsatzung für den Radverkehr.

In anderen Bereichen kann die Stadt nicht allein entscheiden. Etwa bei der Taktverdichtung der Buslinien in den Abendstunden. „Da ist Hilden nicht autark“, sagt Hendrichs: Wenn die Busse häufiger fahren sollen, müssen auch die Nachbarstädte mitspielen, durch die die Busse fahren.

Motivationsfördernd könnten nach Ansicht der Experten unter anderem Radfahr-Aktionstage mit Sperrung der Hauptverkehrsstraßen sein. Aber auch ein Mobilitätstag mit einer Messe für E-Bikes und Ladesäulen. Zudem könnte die Stadt in dieser Hinsicht eine Vorbildfunktion übernehmen und E-Bikes als Dienstfahrzeuge anschaffen. Viel Potenzial zur Schadstoffminderung im Stadtverkehr birgt nach Ansicht des Hildener Büros auch das Carsharing.

Aber auch in diesem Bereich könne die Stadt laut Hendrichs nur fördern und beispielsweise Flächen für private Unternehmen zur Verfügung stellen. Letztendlich hänge aber alles von den Autofahrern ab. „Wir können nur die Angebote unterbreiten“, sagt Hendrichs.

Ob sie dann auch genutzt werden, hängt von jedem Einzelnen ab. „Wir können niemanden zwingen, mit dem Bus oder dem Fahrrad zu fahren“, sagt Hendrichs.

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