Aula wird zum Fernsehstudio

ZDF tivi hat am Freitag im HGH eine Folge von „Occupy School“ aufgezeichnet.

Hilden. So geht also Fernsehen. Schüler der neunten und zehnten Klassen am Helmholtz-Gymnasium (HGH) sind am Freitag Zeugen einer Aufzeichnung für den Kinderkanal ZDF tivi geworden. In der Aula der Schule ist ein Teil für die erste Staffel der Reihe „Occupy School“ aufgezeichnet worden. Die Reihe wird voraussichtlich ab September auf dem Kinderkanal und — so die Planung — später auch im Hauptprogramm des ZDF ausgestrahlt werden.

An insgesamt zehn Schulen, neun davon in Nordrhein-Westfalen, wird das neue Format aufgezeichnet. Im Prinzip ist es eine Art Talkshow mit jugendgerechter Blödelei, in der sich die drei Nachwuchs-Comedians Tahnee Schaffarczyk, Chris Tall und Luke Mockridge („Nightwash“) einen prominenten Kollegen zu mehr oder weniger ernsthaften Gesprächen sowie gänzlich sinnfreien Spielchen auf die Bühne holen.

Am Helmholtz-Gymnasium als „der jüngere Bruder von Elton“ vorgestellt, ist der aus der „Comedystreet“ bekannte Simon Gosejohann zu Gast. Der steht vor und nach der Aufzeichnung auch für schnelle Fotos mit der Handy-Kamera zur Verfügung. „Ich habe mir vor der Show ein Autogramm geholt“, sagt Simon stolz. „Da steht ,von Simon für Simon’ drauf“, sagt der Elfjährige.

Bei der Fernsehaufnahme darf er nicht dabei sein. Das ist den älteren Schülern vorbehalten. Die erhalten vor den ersten Mitschnitten noch eine kurze Einweisung, dass sie nicht direkt in eine der vier Kameras schauen sollen. Dann wird der Beifall geprobt — und mitgeschnitten. Von „guter Beifall“ bis „ekstatischer Beifall“ reicht das Spektrum.

Dann geht es los. Kamera läuft. Die drei Nachwuchs-Comedians kommen zur Bühne. Freundlicher Begrüßungsapplaus. „Wir sind heute in der wunderschönen Stadt Hilden und haben das Helmholtz-Gymnasium besetzt“, sagt Schaffarczyk. „Durch unsere Anwesenheit sind hier alle Regeln außer Kraft gesetzt“, sagt Mockridge. Mit Plaudereien über Schule, Lehrer und Lieblingsfächer geht es humorvoll weiter.

Dann kommt der Stargast. Er wird in die Plauderei einbezogen. Lustige Erinnerungen an die Schulzeit sind das Thema. Hin und wieder ein kurzer Clip. Zwischendurch wird die Bühne umgebaut. Das ist später im Fernsehen nicht zu sehen, es läuft ja der Clip. Zum Ende hin ein „spontanes Actionspiel“: Team Occupy gegen Simon. Simon gewinnt.

Zum Schluss noch eine Tanzeinlage der Comedians. Wer tanzt am Verrücktesten? Das Publikum darf/soll mitmachen. So wie es vor der Aufzeichnung geprobt wurde. Noch ist nicht alles vorbei. Eine Szene muss nachgedreht werden. Dann ist Schluss. Die Autogramm- und Fotojäger kommen auf ihre Kosten.

„Die Videos waren ganz lustig“, sagt Christina (16). Sie hat zuvor noch keine Fernsehaufzeichnung miterlebt und nicht damit gerechnet, „dass es Anweisungen zum Applaus gibt“. Auch Lennart (15) findet die Show „witzig“. Für ihn ist es ebenfalls der erste Blick in das Showbusiness. „Ich hätte vorher nicht gedacht, dass so viele Szenen wiederholt werden müssen“, sagt er. Aber das wird im Fernsehen nicht zu sehen sein.

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