Auf der Suche nach den Haaner Steuergeldern

Rund 25 Bürger fuhren die teuren Baustellen ab.

Auf der Suche nach den Haaner Steuergeldern
Foto: Staschik

Haan. Die Stadtverwaltung hatte Interessierte zu einer Bustour zu jenen Orten eingeladen, an denen sie viel Geld ausgeben muss. Neben Rockwell standen die Gemeinschaftsgrundschule Gruiten, der Kreuzungsumbau „Polnische Mütze“, Kita und OGS Bollenberg, die Feuerwache, das Gymnasium und die Rathauskurve auf dem Programm. Das war damit so umfangreich, dass ein Ende statt für 17 Uhr letztgültig für 18.30 Uhr vorgesehen war — Kaffeepause inklusive. Rund 25 Gäste beteiligten sich an der Fahrt, darunter auch die Ratsherren Jochen Sack (GAL) und Walter Drennhaus (SPD).

„Ich bin fremd in Haan und möchte die Stadt ein bisschen besser kennenlernen“, sagte eine ältere Dame, bevor sie in den Bus einstieg. Und eine andere fügte hinzu: „Mich interessiert, wo unsere Steuergelder bleiben.“ Das Aufgebot der Stadtverwaltung war hochkarätig. Neben Bürgermeisterin Bettina Warnecke standen die Erste Beigeordnete Dagmar Formella, der Technische Beigeordnete Engin Alparslan sowie die neue Leiterin der Kämmerei, Doris Abel, für Fragen und Antworten bereit. Abel, erst seit wenigen Monaten im Amt, erläuterte souverän die Finanzlage der Stadt: „Haan ist sehr gut aufgestellt“, sagte sie mit Blick auf den Ertrag, der laut aktuellem Haushaltsplanentwurf bei immerhin 90 Millionen Euro liege. Und auch den Bürgern geht es nicht schlecht: „Haan steht beim verfügbaren Familieneinkommen von allen Kommunen in NRW an achter Stelle.“ Dennoch ist die Stadt Haan verschuldet. Warum, das wurde an den einzelnen Stationen der Tour deutlich. So hat die Stadt Haan die Gewerbebrache der Firma Rockwell für eine Million Euro gekauft. Es kommen weitere 1,4 Millionen Euro hinzu, um die Räume für Flüchtlinge herzurichten.

Weiter ging’s zur Grundschule Gruiten. Hier müssen 1,8 Millionen Euro investiert werden, um das Schulgebäude zu erweitern und zu sanieren, sagte Formella. Dass dies eine nicht mehr aufzuschiebende Investition ist, machte Wolf Hartwig Kohte, Mitglied des OGS-Ausschusses der Evangelisch-reformierten Kirchengemeinde deutlich, der sich hinzugesellt und das Wort ergriffen hatte.

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