Asyl-Container Ende Juli fertig

Haan. Anfang Mai rief Bürgermeister Knut vom Bovert Eigentümer in Haan auf, Mietwohnungen für die Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung zu stellen. „Auf diese Weise haben wir fünf Wohnungen gefunden und mit 14 Personen belegt“, berichtet Erste Beigeordnete Dagmar Formella: „Wir versuchen, gemeinsam mit der Caritas, weitere Wohnungen zu finden, können Flüchtlinge aber nicht besser stellen als Sozialhilfe-Empfänger.“

Ohne Sammelunterkünfte kann die Gartenstadt die steigende Zahl von zugewiesenen Asylbewerbern nicht beherbergen. Auf dem städtischen Grundstück Ellscheid entsteht ein zweigeschossiges Gebäude in Container-Leichtbauweise. Dort wohnen bereits seit 1992 Flüchtlinge in Containerbauten. Daneben entstehen in zwei Bauabschnitten 60 neue Quartiere. 30 sind bis Ende Juli fertig. Die Stadt hat das neue Containergebäude für 15 Jahre gemietet. In fünf Jahren sollen die alten Container — nach 22 Jahren Nutzung — aufgegeben werden.

Laut Ratsbeschluss soll auch das ehemalige Musikschulgebäude Dieker Straße für die übergangsweise Unterbringung von Flüchtlingen hergerichtet werden. Erste Aufträge dazu wurden schon erteilt, berichtet Projektleiter Peter Schemann.

Große Räume müssen in kleine unterteilt, Toiletten, Duschen und Küchen eingebaut werden. Die Elektroinstallation muss auf Sicherheit überprüft und überarbeitet werden. Der Brandschutz der Decke über dem Erdgeschoss muss nachgebessert, Rettungswege eingerichtet werden. Dafür stehen 175 000 Euro im Haushalt zur Verfügung. Anfang Oktober sollen dort die ersten Flüchtlinge einziehen können. Der Caritas-Verband betreut seit 2008 im Auftrag der Stadt — gemeinsam mit Freiwilligen und den Kirchen — Flüchtlinge aus 24 Ländern in Haan.

Die Stadt Haan muss für Unterbringung, Lebensunterhalt und die medizinische Versorgung der Asylbewerber aufkommen. Dafür wendet sie laut Formella gut eine Million Euro im Jahr auf. Davon erstattet das Land nur 110 000 Euro — und das auch nur für längstens drei Jahre. Für die neuen Wohnheime Ellscheid und Kampheider Straße (zwei Heime sind ab 2015 geplant) muss die Stadt Haan zusätzlich rund 2,9 Millionen Euro aufwenden.

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