Haan : Felsenquelle sucht nach Probebohrung das Gespräch
Haan Eine neu gegründete Bürgerinitiative kritisiert die Nähe zum Hühnerbachtal. Firmenchef Helmut Römer geht auf die Anwohner zu.
. Ein Bohrvorgang des Unternehmens „Haaner Felsenquelle“ hat unerwartet Proteste von Anwohnern ausgelöst. Anfang Juli hatte der Betrieb auf einem Grundstück unweit des Naturschutzgebietes Hühnerbachtal eine Probebohrung vorgenommen. „Wir wollten auf diese Weise feststellen, ob es dort Mineralwasser in guter Qualität und in ausreichender Menge gibt, so wie wir es bisher immer getan haben“, sagt Firmenchef Helmut Römer jetzt auf Anfrage. Sollte sich tatsächlich ein geeignetes Wasservorkommen finden, plane man, einen Förderbrunnen zu errichten. „Das anschließende Genehmigungsverfahren wird dann auch wie immer durch die Untere Wasserbehörde des Kreises Mettmann bearbeitet“, erläutert Römer. Diese begutachte und bewerte alle wichtigen Belange, darunter auch mögliche Auswirkungen auf die Umgebung – ein Vorgang, der für alle Vorhaben dieser Art gelte und sich bewährt habe.
Doch diesmal regt sich Protest aus Kreisen der Anwohner. Einige von ihnen haben eine Bürgerinitiative gegründet, die sich „Sauberes Grundwasser“ nennt und mittlerweile bereits eine eigene Seite bei Facebook eingerichtet hat. Dr. Stephen Reinauer ist Sprecher der Initiative, die seinen Angaben zufolge um die 100 Mitglieder zählt. Der Allergologe kritisiert vor allem die Nähe der möglichen künftigen Wasserförderung zum Hühnerbachtal. Dort bestehe ein gesundes ökologisches Gleichgewicht und werde von der Gartenstadt Haan als Öko-System seltener Tier- und Reptilienarten sowie seltener Flora beworben. Durch Abpumpen tiefen Grundwassers entstehe eine Sogwirkung, die auch aus Oberflächengewässern Wasser abziehe, behaupten er und seine Mitstreiter, die Gefahren für das Naturschutzgebiet befürchten.
Doch auch die Probebohrung selbst hat die Initiative ins Visier genommen. „Uns wurde zugetragen, dass zeitgleich mehrere insgesamt kastenwagengrosse Behälter mit einigen Tausend Litern Fassungsvermögen neben dem Bohrturm gelagert wurden“, heißt es in einer Mitteilung. Diese Behälter seien mit der Aufschrift eines Säuremittels zur Entsteinung versehen gewesen.