Alte Pumpstation präsentiert den „späten“ Maler Carl Barth

Bilder der 1960er Jahre werden bis Dezember ausgestellt.

Alte Pumpstation präsentiert den „späten“ Maler Carl Barth
Foto: Chardin

Haan. Der 120. Geburtstag des Haaner Malers Carl Barth erfährt in seiner Geburtsstadt jetzt eine besondere Würdigung. Bilder der 1960er Jahre werden vom 27. Oktober bis zum 4. Dezember in der Alten Pumpstation ausgestellt. Die Vernissage am Donnerstag, 19 Uhr, läuft in Anwesenheit von Dr. Peter Barth, dem Sohn des Malers und Mitinhaber der Düsseldorfer Galerie Remmert und Barth. Die 23 Gemälde der Haaner Ausstellung repräsentieren bewusst das Spätwerk von Carl Barth. Die Form ist das Thema.

In dieser Schaffensphase wird die Gegenständlichkeit zur Abstraktion. Die Pumpstation-Organisatoren verzichteten mit dieser Ausstellung ausdrücklich auf einen Haaner Bezug in den Motiven. Denn die architektonische Orientierung dieser Gemälde passt einfach vorzüglich in den Kunstraum Pumpstation, war die Meinung. Der Haaner Künstler Wolfgang Niederhagen, Mitglied im Kulturverein Alte Pumpstation, gilt als Spiritus Rektor der Ausstellung. Zur Vernissage gibt eine Hildener Kunsthistorikerin Dr. Sandra Abend (Fabry Museum) die fachkundliche Einführung. Texte von Emil Barth, dem Schriftsteller-Bruder, liest Wolfgang Schneider-Mombaur im Basement der Pumpstation vor. Hinzu hat er mehr als 40 Exponate und Fotografien um die Barth-Familie, die im vorigen Jahrhundert an der Kaiserstraße lebte, zusammengetragen. Zeitlebens standen die Brüder Carl und Emil Barth in engem Kontakt. Emil hat die künstlerische Entwicklung seines malenden Bruders stets interessiert verfolgt, zumal dieser zeitlebens nicht von Erfolg verwöhnt war. „Jeder Künstler hat das Recht, an seinen besten Werken gemessen zu werden“, schrieb einst Emil Barth über seinen Bruder.

Und Carl Barth bekannte an anderer Stelle: „Meine Arbeiten folgten immer den strengen Gesetzen des künstlerischen Schaffens und waren meinen eigenen Gesetzen unterworfen.“ „Dat olle Haan“, wie er einmal sagte, schien bei den Künstlerbrüdern nicht immer besonders gut wegzukommen. Trotzdem suchte Carl Barth in den Kriegswirren wieder Zuflucht in Haan und lebte ab 1944 einige Jahre in der Moltkestraße. In der Kaiserstraße hatte er vorübergehend ein Atelier. 1976 starb Carl Barth in Düsseldorf. Auf dem Südfriedhof liegt er begraben. Bruder Emil war bereits 1958 gestorben. In den Jahren 1939 bis ’41 waren Carl Barths Bilder von den Nazis beschlagnahmt worden oder durften nicht mehr ausgestellt werden. Im Stadtmuseum Düsseldorf sind einige frühe Werke zu sehen. Andere befinden sich im Besitz der Stadt Haan, in Haaner Privatbesitz, im von der Heydt Museum Wuppertal, in New York oder anderswo.

Die Ausstellung ist Montag bis Freitag von 10 bis 17 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei.

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