Hilden Theresienschule feiert 100-jähriges Bestehen

Hilden. · Viele Ehemalige der Mädchen-Realschule kamen gestern zum Ehrentag zu Besuch.

 Stephan Martin (l., stellvertretender Schulleiter) und Burkhard Langensiepen (Schulleiter) freuen sich über 100 Jahre Theresienschule.

Stephan Martin (l., stellvertretender Schulleiter) und Burkhard Langensiepen (Schulleiter) freuen sich über 100 Jahre Theresienschule.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Das 100-jährige Bestehen der Theresienschule wurde am Dienstag mit einem großen Fest begangen, das Schülerinnen und Kollegium innerhalb weniger Projekttage auf die Beine stellten. Der runde Geburtstag der Mädchen-Realschule war Anlass für viele Ehemalige, der alten Bildungsstätte einen Besuch abzustatten.

Buntes Treiben herrschte am frühen Nachmittag im und um das Schulgebäude: Diverse Angebote, von der fotografischen bis modischen Zeitreise in die 20er Jahre – Gründungszeit der Schule – gab es zu entdecken, sowie kulinarische Köstlichkeiten aus der guten alten Küche von damals zu probieren. Doch vor allem bot das Fest genügend Raum für ein Wiedersehen. „Wir waren damals noch nicht in diesem Gebäude“, sagte Ursula Kischkat vom Foyer der Schule aus. „Aber das Mosaik da drüben, das stammt noch von unserer alten Schule, als sie noch am Reichshof stand.

Tochter und Enkelin sind Theresienschülerinnen geworden

Eine Klassenkameradin hatte daran mitgearbeitet“, erinnerte sich die 74-Jährige. Zur Schule pflege sie noch eine enge Verbindung. Alle zwei Jahre komme sie mit ehemaligen Weggefährtinnen des Entlassungsjahrgangs 1961 vorbei. „Es war eine sehr schöne Zeit. Damals wurden wir noch von Nonnen unterrichtet, wir haben viel gelernt und die Schule hatte damals wie heute, einen sehr guten Ruf“, fasste Kischkat zusammen.

Damals war es üblich, Mädchen und Jungs getrennt voneinander zu unterrichten. Heute scheint diese Praxis fremd: Heidi Weiner (Entlassungsjahrgang 1961) hätte sich zu ihrer Zeit eine gemischte Klasse gewünscht. „Ich habe schon früher gesagt, wenn ich die Wahl gehabt hätte, ich wäre nie alleine nur mit Mädchen zur Schule gegangen.“ Dass sich ihre Enkelinnen Jahrzehnte später freiwillig für diese Schule entscheiden würden, hätte sie nicht gedacht. Aber sie ist froh darüber: „Die beiden sind sehr glücklich hier, kommen gut zurecht und sind beide nach wie vor begeistert, auch ohne Jungs hier unterrichtet zu werden.“ Die ältere Enkelin steht vor ihrem Abschluss, die Jüngere besuche derzeit die achte Klasse.

Der getrennte Unterricht, sagt Stephan Martin, stellvertretende Schulleiter, habe durchaus Vorteile. Besonders deutlich sei das in den Naturwissenschaften zu sehen. „Jungs sind in der Regel etwas lauter und forscher im Unterricht.“ Viele Mädchen würden sich nicht trauen im Unterricht was zu sagen, was dazu führe, dass sie in solchen Fächern schlechter abschneiden, als ihre männlichen Kollegen. „Aber bei uns sieht man, dass sie genauso gut sind, wenn man ihnen nur mehr Zeit einräumt.“ Natürlich gebe es auch in einer Mädchenschule Rabauken, „aber im Großen und Ganzen geht es ruhiger zu.“ Barbara Schlüter, von 1970 bis 1976 Schülerin der Theresienschule, machte den Umzug vom Reichshof in die Gerrisheimer Straße mit und profitierte vom Unterricht in der Mädchenschule. „Ich war eine sehr stille Schülerin. Für mich war es gut, nur unter Mädchen zu sein. Ich habe mich immer sehr gut angenommen gefühlt.“ Nonnen gab es zu ihrer Zeit dann aber so gut wie keine mehr. Auch ihre Tochter besuchte die Schule und nun ist ihre 14-jährige Enkelin Theresienschülerin. sebu

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