Albert-Schweitzer-Hauptschule: Autos bleiben außen vor

Die Jury hat am Dienstag die Preisträger des städtebaulichen Wettbewerbs für das Gelände der Albert-Schweitzer-Hauptschule vorgestellt.

Hilden. Es war keine leichte Entscheidung — und sie fiel auch nicht einstimmig aus. Aber jetzt steht fest, welche der 15 eingereichten Entwürfe den städtebaulichen Wettbewerb für das Gelände der ehemaligen Albert-Schweitzer-Hauptschule gewonnen haben: Den mit 12 000 Euro dotierten ersten Preis hat die Jury dem Büro Meurer aus Frankfurt/Main zugesprochen. Dessen Entwurf sieht 143 Wohnungen in Mehrfamilien- und Reihenhäusern vor, die sich um einen Platz im Zentrum gruppieren.

„Wir haben uns für eine Hofstruktur entschieden und versucht, den Verkehr aus den Quartieren herauszuhalten“, sagt Mitinhaberin Christina Meurer. Dies sei durch drei Stichstraßen gelungen, über die das Gelände von Kunibertstraße, Lindenstraße und Am Wiedenhof aus erschlossen wird. „Wichtig war auch, dass der Entwurf keine isolierte, sondern eine zentrale Grünfläche enthält, die die Bebauung vernetzt“, sagt Baudezernentin (und Jurymitglied) Rita Hoff.

Nach ihren Angaben sei der Siegerentwurf so flexibel, dass er Änderungen in der Gebäudestruktur zulasse. Zudem könne er in Einzelschritten umgesetzt werden. Der Siegerentwurf sieht eine etwa 40-prozentige Versiegelung und den Erhalt von sieben der zwölf als schützenswert eingestuften Bäume auf dem Gelände vor.

Den zweiten, mit 9000 Euro dotierten Preis sprach die Jury dem Büro „Die Interessanten/Stadtfreiraum“ aus Trier zu. Der Entwurf sieht 145 Wohneinheiten vor und zeichnet sich nach den Worten von Regina Stottrop vom Kölner Büro für Stadtplanung, die das Wettbewerbsverfahren betreut hat, „durch seine keilförmige Grünanlage aus“.

Den mit 5000 Euro dotierten dritten Preis erhält das Büro Dragomir Stadtplanung aus München. Dessen Entwurf zeichne sich laut Stottrop durch seine klare Gliederung aus. Kritisiert wurde allerdings die hohe Dichte mit 168 Wohnungen. Die lag deutlich über dem Durchschnitt aller Entwürfe mit 132 Wohnungen.

Mit der Preisvergabe für den städtebaulichen Wettbewerb ist der erste Schritt zur Bebauung des ehemaligen Schulgeländes getan. „Jetzt kommt der zweite Schritt“, sagt Bürgermeister Horst Thiele: „Die Politik muss von dem Entwurf überzeugt werden.“ Die Fraktionen waren zwar beratend bei der Jurysitzung dabei, hatten aber kein Stimmrecht.

„Ich habe den Eindruck, dass die Politik mit dem Ergebnis leben kann“, sagt Thiele. Zumal die Politik zwischen den drei Preisträgern als Basis für das Bebauungsplanverfahren wählen kann. Dieses Verfahren dauert mindestens ein Jahr. „Vorher passiert dort nichts“, sagt Thiele. Nur die Fabriciushalle wird vorher abgerissen. Dem Schulgebäude ereilt dieses Schicksal später.

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