Hilden BUND sieht Bäume auf Schweitzer-Areal bedroht

Hilden. · Laut der Stadt Hilden gibt es keine Belastung. Eine Bewässerung sei nicht erforderlich.

 Auf dem Gelände stand vor ihrem Abriss die Albert-Schweitzer-Schule.

Auf dem Gelände stand vor ihrem Abriss die Albert-Schweitzer-Schule.

Foto: Christoph Schmidt

Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Hilden sieht die Bäume auf dem Gelände der ehemaligen Albert-Schweitzer-Schule in Gefahr. „Welchen Segen schattenspendende Altbäume bringen, lässt sich bei der jetzigen Hitze feststellen. Deswegen sollten besondere Anstrengungen unternommen werden, das wenige Restgrün auf der Fläche zu erhalten“, sagt Claudia Roth, Sprecherin des BUND Hilden. Der Verband habe die Stadt Hilden dieser Tage daher gebeten, sofort Hilfsmaßnahmen zu veranlassen. Das sei vom Grünflächenamt aber abgelehnt worden. Nach einer Besichtigung gebe es keine Anzeichen für eine besondere Belastung, daher sei eine Bewässerung nicht
erforderlich.

Drei Bäume machen den Naturschützern besonders Sorgen

Besonders betroffen seien laut BUND drei Bäume im Innenbereich, die laut Bebauungsplan Nummer 254 zu erhalten sind. Nicht nur die allgemeine Hitze und Trockenheit setze ihnen zu. Weil im vergangenen Jahr rund um diese Bäume der Boden abgetragen wurde, ist der Wurzelbereich in besonderer Weise belastet: Teilweise wurden Wurzeln freigelegt. Die Sonne scheine auf die Böschungen und erhitze den Boden stärker als bei einer ebenen Fläche. Dadurch steige die Verdunstung. Die Bäume hätten es noch schwerer, an die Restfeuchte im Boden zu gelangen. Dieser Effekt lasse sich im Kleinen auch bei Kübelpflanzen sehen, die trotz regelmäßiger Wasserversorgung viel stärker bei Hitze litten als im Gartenboden wachsende Pflanzen. „Gerade in einer dicht besiedelten Stadt wie Hilden sollte großen Bäumen ein besonderes Augenmerk geschenkt werden – das vermissen wir. Mit etwas Wasser wäre hier viel erreicht“, meint Claudia Roth. Den Zuschlag im Investoren-Auswahlverfahren hat die Firma Waldner Wohnungsbau GmbH aus Langenfeld erhalten. Sie soll in den kommenden Jahren knapp 100 Wohnungen als Reihen- und Mehrfamilienhäuser auf der rund 13 500 Quadratmeter großen Fläche bauen. 20 Prozent des Verkaufserlöses stellt die Stadt ihrer Wohnungsbaugesellschaft WGH als Kapitaleinlage zur Verfügung. Sie soll damit dort öffentlich geförderte Wohnungen bauen.

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